
«Pro natura» beginnt im Kopf
Umweltschutz hier, Umweltschutz da. Das Wohl für unsere Mutter Erde ist plötzlich in aller Munde. Auf einmal ist es total verwerflich, mit dem luftverpestenden Flugzeug in die Ferien zu reisen oder auf der «Dreckschleuder» Kreuzfahrtschiff in der Karibik die Seele baumeln zu lassen. Stattdessen ist Grün in Mode wie noch nie. Das zeigt sich auch im Alltag: Zug statt Auto, Produkte von nah statt fern, Abfall getrennt statt zusammen entsorgen – die Liste kann beliebig ergänzt werden.
Selbstverständlich versuche auch ich, meinen ökologischen Fussabdruck so gering wie möglich zu halten. Nur: So einfach ist das nicht. Man denke beispielsweise an den wöchentlichen Grosseinkauf im Lebensmittelladen. Die Menge an Abfall, die dabei mitgekauft wird, ist beinahe gleich gross wie jene der Nahrungsmittel selbst. Laut Bundesamt für Statistik werden in der Schweiz jährlich etwa eine Million Tonnen Kunststoffe verbraucht. Das sind 125 Kilogramm pro Kopf, oder rund 340 Gramm pro Tag. Aus diesem Grund haben wir in unserem Haushalt dem Plastik-Überfluss den Kampf angesagt und vier Veggie Bags angeschafft. Mit den wiederverwendbaren, transparenten Taschen lassen sich Früchte und Gemüse transportieren.
Und das Beste: «Mit dem Veggie Bag können Sie mithelfen, den Verbrauch von Plastiksäcklein zu reduzieren», preist der Hersteller das Produkt aus 100 Prozent schadstofffreiem Polyester an. Wer kann da noch nein sagen? Mein Öko-Herz schlägt jedenfalls Purzelbäume.
Jetzt muss ich nur noch vor jedem Einkauf daran denken, diese verflixten weissen Säcklein auch in den Laden mitzunehmen.