Quartierverein Altstadt Zofingen: Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt – mit Galerie

Der am 18. August 2017 gegründete Quartierverein Altstadt Zofingen hat sich die aktive Mitgestaltung am Projekt Altstadtentwicklung 2025 auf die Fahne geschrieben. Zum ersten Treffen im «Palass» an der Pfistergasse trafen sich Altstadtbewohner, Gewerbetreibende, Ladenbesitzer und Unterstützer des Vereins zum freien Gedankenaustausch. Der lange in der Altstadt wohnende Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger richtete das Grusswort des Stadtrats an mehr als 50 Besucher. Die Gründung eines Quartiervereins kommt Einwohnerrat und Stadtrat als Initianten des Altstadtentwicklungsprojekts gerade recht. Das Leitbild ist erarbeitet und das Projekt «Altstadtentwicklung» lanciert, betonte der Stadtammann. Mit der Gründung des Quartiervereins der Altstadtbewohner sei ein Gegengewicht zum Piazza-Verein der Gewerbetreibenden geschaffen worden, schob Hottiger nach. Wie wichtig er den öffentlichen Anlass des Quartiervereins nahm, konnte man daran ablesen, dass er bis zum Ende des Treffens die Gelegenheit auskostete, mit den Anwesenden zu diskutieren und Gedanken auszutauschen. Für sein Kommen durfte er einen schmucken «Bsetzistei» mit Schleife in Zofinger Rot entgegennehmen.

Kreative Vorschläge können der Altstadtentwicklung nur dienlich sein. Für die Kommunikation mit dem Rat ist gesorgt: Viviane Hösli, die Vorsitzende des Quartiervereins, ist im Einwohnerrat vertreten. «Wo Leben ist, ist Entwicklung, und wo Entwicklung ist, findet Austausch statt», regte Hösli die Diskussion und Ideensammlung an. Je mehr Stimmen der Verein hat, desto grösser ist der Austausch zwischen den rund 1000 in der Altstadt lebenden Menschen und vielfältiger deren Meinungen.

Sechs Themenbereiche legte der Quartierverein vorab fest: Bauen in der Altstadt, Gassengestaltung, Kultur & Events, Zusammenleben der Bewohner sowie Sozialraum- und Verkehrsplanung. Die Initialzündung der Besucher endete in einem Ideenfeuerwerk mit vielen realen und auch weniger umsetzungsfähigen Gestaltungsvorstellungen. Denn eines ist klar: Die Altstadt beherbergt viele Interessensgruppen, die sich durch gegensätzliche Zielvorstellungen unterscheiden. An zu beseitigendem Konfliktpotenzial dürfte es bei der Umsetzung des Projekts Altstadtentwicklung nicht mangeln. Das immer wiederkehrende Thema Parkieren in der City wurde ebenso diskutiert, wie verkehrsfreie Spielplätze, bezahlbarer Wohnraum, Bewilligung von Balkonen und Solarziegeln auf Dächern sowie die Gestaltung des Grabens rund um die Altstadt und der Lärmschutz. Thematisiert wurden ebenso Schaufensterbeleuchtung und Altstadtberuhigung, während Restaurantbesitzer gern mehr Stühle und Tische vor ihren Lokalen aufstellen möchten. Insgesamt wurden rund 80 Anmerkungen und Vorschläge adressiert. Freuen dürfen sich die Bewohner auch auf ein vom Quartierverein organisiertes Altstadtfest.

Noch mussten die Interessenten ihre Getränke aus der eigenen Tasche berappen. Einen kostenlosen Apéro stellte Hösli in Aussicht, wenn der Quartierverein über ausreichend Mitglieder verfügt. Die Aussichten stehen nicht schlecht. Vor dem Treffen zählte der Verein 14 Mitglieder, zum Veranstaltungsende kamen 7 neue hinzu. Die Auswertung des Auftaktanlasses erfolgt unmittelbar. Die Bildung interner Arbeitsgruppen orientiert sich an den Themenkreisen, Ergebnisse werden am nächsten Treffen, Freitag, 29. Juni, 19 Uhr, am gleichen Ort, präsentiert und auf www.altstadt-zofingen.ch veröffentlicht. Einiges wird in die Arbeitsgruppen des Altstadtentwicklungsprojektes einfliessen, die laut Hottiger in der zweiten Jahreshälfte konstituiert werden. Die Stadt Zofingen ist Mitglied des Vereins «IG Aargau Altstadt», der die gemeinsame Förderung und Stärkung der Altstädte im Kanton als Standort- und Wirtschaftsfaktor bezweckt und sich die Vernetzung sowie Vermarktung bestehender und neu zu entwickelnder Angebote in den Bereichen Tourismus, Detailhandel, Gastronomie, Kommunikation, Kultur und Veranstaltungen zum Ziel gesetzt hat.