«Räbi»: «Es liegt noch eine Steigerung drin»

Räbi nachem Unspunnen-Schwinget (10/10) Der 25-jährige Uerkner Schwinger Patrick Räbmatter blickt auf eine äusserst intensive Saison zurück.

«Wenn ich das ganze Packet betrachte, bin ich sehr zufrieden», bilanziert der Uerkner Patrick Räbmatter seine erste komplette Saison als Eidgenosse, «die Verletzung hätte allerdings nicht sein müssen.» Wenige Tage, nachdem der 25-Jährige auf dem Stoos eine starke Leistung gezeigt hatte und auf Platz fünf gekommen war, musste er am 18. Juni beim Basellandschaftlichen Kantonalschwingfest nach dem ersten Gang aufgeben. Eine Entzündung der Bizepssehne sorgte in der Folge für eine siebenwöchige Schwingpause. «Im ersten Moment war es hart, denn ich war auf dem aufsteigenden Ast und wäre richtig in Fahrt gekommen», erklärt «Räbi», «ich konnte und kann es nicht ändern, aber es fuchst mich schon, wenn ich daran denke, was hätte sein können ohne die sieben Wochen Pause. Vielleicht wäre am Unspunnen sogar noch mehr dringelegen.»

Dennoch spricht der Lastwagenchauffeur von einem super Abschluss beim Saisonhöhepunkt in Interlaken. Mit vier gewonnenen Gängen – davon zwei gegen Eidgenossen – und zwei Niederlagen war Räbmatter letztlich auf dem geteilten fünften Rang gelandet, noch vor den Schwingerkönigen Matthias Sempach und Kilian Wenger. Was die Anzahl Kranzgewinne betrifft, lag mit der Verletzungsgeschichte allerdings nicht ganz drin, was sich «Räbi» erhofft hatte. «Ich habe es mir schon ein bisschen anders vorgestellt», gibt Patrick Räbmatter zu, «ich wollte das Maximum von acht Kränzen holen und damit die 30-er-Marke erreichen. Sechs Kränze und ein Kranzfestsieg wären schön gewesen, letztlich wurden es dann aber nur deren vier.»

Dennoch ist der Uerkner wieder ein Stückchen näher an die Spitze herangerückt. «Fortschritte habe ich sicher im mentalen Bereich gemacht», erklärt Räbmatter, «das hat mir vor allem beim Comeback geholfen. Ausserdem konnte ich weiter an Erfahrung zulegen.» Das hilft ihm auch in der Vorbereitung auf die nächste Saison. «Jetzt mache ich zuerst einmal eine Pause und nehme dann voraussichtlich Mitte Oktober das Training wieder auf», erzählt «Räbi». In welchem Rahmen und mit wessen Unterstützung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ganz klar. Etwas anderes ist dem Uerkner Brocken aber bewusster als auch schon: «Die Vorbereitung im letzten Winter war sicher nicht schlecht, aber man kann natürlich immer noch etwas mehr machen. Für die Zukunft liegt bestimmt noch eine Steigerung drin.» Und Patrick Räbmatter weiss auch schon genau, wo er den Hebel ansetzen muss: «Das Schwingerische, das Technische ist immer ein Thema», erklärt der 25-Jährige, «vielleicht werde ich etwas weniger in den Kraftraum gehen und dafür den Schwingkeller öfters aufsuchen.»

Eine neue und positive Erfahrung

Im Dezember 2016 ist die Idee einer zehnteiligen Serie «Räbis Wäg a Unspunnen-Schwinget» entstanden. Sie haben spontan zugesagt, weshalb?
Patrick Räbmatter: Ich fand es eine coole Sache und bin grundsätzlich immer offen für Neues.

Hatten Sie zu keiner Zeit Bedenken?
Es war zwar Neuland für mich, aber man muss Dinge ausprobieren, wenn man weiterkommen will.

Gibt es eine oder sogar mehrere Lieblingsfolgen?
Es sind alle gut geworden, aber am besten gefallen mir die im Kraftraum und die mit der Familie.

Als Neu-Eidgenosse standen Sie vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit und der Medien. Haben Sie auch davon profitiert und sich persönlich weiterentwickelt?
Sicher bezüglich dem Interviewgeben. Zu Beginn war ich sehr nervös, das hat sich mit der Zeit aber immer mehr gelegt.

Würden Sie noch einmal bei einem solchen Projekt mitmachen?
Sehr gerne.