
Ratlos in Langenthal – Olten scheidet aus dem Cup aus
Irgendwann im Verlauf des zweiten Drittels fühlte man sich an den Februar erinnert. Der EHC Olten mühte sich auf dem Eis ab, rannte mehrheitlich plan- und ratlos an, musste mit ansehen, wie der SC Langenthal in regelmässigen Abständen seine Tore schoss und ging nach weiteren, vergeblichen Anstrengungen schliesslich als verdienter Verlierer vom Eis. Nach der 1:3-Niederlage gegen den Erzrivalen ist die Schweizer-Cup-Saison für die Powermäuse damit schon nach der ersten Runde zu Ende. So wie sich die Langenthaler bereits im Februar in den Playoffs als Stolperstein erwiesen, waren sie es nun auch gut sieben Monate später.
Idealer Start – und dann kam nichts mehr
Wie es so weit kommen konnte? Nun: Der Start der Oltner ins erste Derby der neuen Saison war vielversprechend. Esbjörn Fogstad Vold wuchtete die Scheibe bereits in der 4. Minute ins Langenthaler Tor. Doch statt dass die Mannschaft von Headcoach Fredrik Söderström in der Folge mit breiter Brust und Überzeugung auftrat, überliess sie das Spieldiktat den Langenthalern. Die nahmen die Offerte dankbar an und gaben die Regie bis zur Schlusssirene nicht mehr aus der Hand.
Drei Powerplay-Tore genügten den Oberaargauern, um die Oltner auf die Verliererstrasse zu drängen. Der Finne Eero Elo liess seine Extraklasse beim 1:1 aufblitzen, indem er den
EHCO-Verteidiger Janis Elsener eiskalt vernaschte und schliesslich auch noch Goalie Simon Rytz aussteigen liess. Beim 2:1, kurz nach Beginn des Mitteldrittels, reagierte Luca Wyss nach einem Abpraller am schnellsten. Beim 3:1 gegen Ende des Mitteldrittels lenkte Ronny Dähler einen Schuss von der blauen Linie entscheidend ab. «Das waren drei richtige Hockey-Tore», stellte Fredrik Söderström anerkennend fest und fügte an: «Der Sieg von Langenthal geht absolut in Ordnung. Sie waren die bessere Mannschaft. Auch deshalb bin ich enttäuscht über die Art und Weise, wie wir hier verloren haben.»
Die Offensivbemühung der Powermäuse blieben grösstenteils Stückwerk. Sie machten den cleveren Langenthalern die Defensivarbeit (zu) einfach, kamen kaum einmal in für gefährliche Abschlüsse günstige Positionen. SCL-Goalie Pascal Caminada musste nur selten entscheidend eingreifen. Diese Tatsache alleine unterstreicht, wie harmlos die Oltner letztlich in der Offensive agierten. Sie fanden ganz einfach kein Mittel gegen diesen aufsässigen und gut eingestellten Gegner.
Besonders auffällig war, dass das EHCO-Ausländerduo Knelsen/Nunn – wie schon über weitere Strecken im ersten Meisterschaftsspiel gegen La Chaux-de-Fonds – ohne jede Durch-
schlagskraft agierte. «Man merkte, dass sie sich, je länger das Spiel dauerte, umso mehr unter Druck setzten. Klar ist aber: Sie müssen eine Leaderrolle einnehmen. Das erwarten die Beiden auch von sich selber», so Söderström.
Langenthal – Olten 3:1 (1:1, 2:0, 0:0)
Schoren. – 611 Zuschauer. – SR: Hebeisen/Piechaczek (Schlegel/Cattaneo). – Tore: 4. Fogstad Vold (Oehen/Ausschluss Derungs) 0:1. 13. Elo (Maret/Ausschluss Schwarzenbach) 1:1. 23. Luca Wyss (Christen/Ausschluss P. Rytz) 2:1. 37. Dähler (Christen, Müller/Ausschluss P. Rytz) 3:1. – Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Langenthal. 6-mal 2 plus 10 Minuten (P. Rytz) gegen Olten.
Langenthal: Caminada; Müller, Christen; Bircher, Maret; Chanton, Pienitz; Higgins, Dobryskin; Tschannen, Kummer, Elo; Luca Wyss, Küng, Derungs; Gerber, Kläy, Dähler; Wigger, Weber, Bach Nielsen.
Olten: Simon Rytz; Philipp Rytz, Nater; Maurer, Weisskopf; Elsener, Lüthi; Heughebaert, Gurtner; Carbis, Knelsen, Nunn; Weder, Schirjajew, Schwarzenbach; Hüsler, Fuhrer, Silvan Wyss; Oehen, Rexha, Fogstad Vold.
Bemerkungen: Langenthal ohne Nyffeler und Kämpf. Olten ohne Fuss und Portmann (alle verletzt). 54. Timeout Olten, ohne Simon Rytz zwischen 58:17 und 58:46 sowie 58:56 und 60:00.