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Reitnau beantragt einen Steuersprung von 114 auf 122 Prozent

Ortseinfahrt von Reitnau im Morgennebel. Bild: RAN 

Seit der Fusion von Reitnau und Attelwil im Jahr 2019 beträgt der Steuerfuss 114 Prozent. Während Reitnau schon zuvor diesen Steuerfuss hatte, bedeutete der neue Steuerfuss für Attelwil einen Sprung von neun Prozentpunkten. Der alte Steuerfuss von 95 Prozent spiegelte jedoch nicht den Wohlstand des kleinen Attelwils wider, sondern resultierte aus dem damaligen Finanzausgleich und hätte auch ohne Fusion erhöht werden müssen.

Auch der Steuerfuss vom fusionierten Reitnau von 114 Prozent, sagte Ammann Katrin Burgherr schon früh, würde man wahrscheinlich nicht lange halten können. Die Fusions-Finanzspritze vom Kanton hilft für den Anschub, danach ist die Gemeinde auf sich gestellt. Schon kurz nach der Fusion verlautete der Gemeinderat, zu genügend Mitteln für notwendige Investitionen käme man wohl nur mit einer Erhöhung des Steuerfusses.

Eine solche wird dem Souverän am 29. November beantragt – und sie ist happig. Um acht Prozentpunkte soll der Steuerfuss steigen, auf 122 Prozent. «Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass sich eine Erhöhung um acht Prozent auf den ersten Blick nach sehr viel anhört», heisst es in der Broschüre zur Gmeind. Dass diese aber nötig ist, zeigt das Budget. Trotz Steuerfusserhöhung und ausgearbeitetem Sparprogramm – Der Sachaufwand wurde um rund 180 000 auf 967 650 Franken reduziert – ergibt sich ein Minus von 373 050 Franken. Weil die Übergangsbeiträge des neuen Finanzausgleichs von 122 800 wegfallen, fehlt ein zusätzlicher Batzen in der Kasse.

Für die nächsten Jahre sind weitere Sparbemühungen prognostiziert. Der Steuerertrag müsse mit einem moderaten Bevölkerungswachstum gestärkt werden, so der Gemeinderat. Die Vermögenssituation sei noch in Ordnung.

Höhere Besoldung der Gemeinderäte

Die Besoldung der Gemeinderäte soll leicht angehoben werden. Dies, weil wegen der Abschaffung der Schulpflege mehr Arbeit auf die Gemeinderäte übertragen wird. Neu soll der Ammann 18 000 Franken jährlich verdienen (zuvor 15 500 Franken), der Vizeammann 11 000 Franken (zuvor 10 000 Franken) und die Gemeinderäte je 10 000 Franken (zuvor 9000 Franken).

Weiter werden 20 000 Franken für ein Vorprojekt «Strategie Liegenschaften» beantragt. Der Gemeinderat möchte mehr (und gute) Steuerzahler ins Dorf holen und dazu Wohnbauten fördern. Konkret geht es an der Gmeind um die Liegenschaft des alten Schulhauses Attelwil. Einen Verkauf des Schulhauses hatte die Gmeind in der Vergangenheit mehrmals abgelehnt. Der Gemeinderat will sich nun zur Verwendung der Parzelle beraten lassen. Auch um zu vermeiden, bei einer nächsten Revision der Bau- und Nutzungsordnung Bauland auszonen zu müssen. Schliesslich müssen auch noch die Satzungen des Regionalen Sozialdienstes (früher Regionaler Sozialdienst Kölliken) genehmigt werden. Flurina Sirenio

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