
Remis wäre gerecht gewesen im Derby – heute folgt das Wiederholungsspiel
Das erste Drittel des 1.-Liga-Derbys zwischen Deitingen und Mittelland verlief ziemlich ereignislos. Lange wurde der Ball vor allem hinten herum geschoben und abwartend gespielt. Dann nahm das Solothurner Derby Fahrt auf.
Nach zehn Siegen in Serie und der Qualifikation für die Playoffs galt Deitingen als Favorit. Doch die jüngsten Erfolge mögen etwas über die tatsächliche Situation im Wasseramt hinwegtäuschen. Trainer Matthias Roth legt wegen Überlastung eine Pause ein. An der Bande steht Routinier Samuel Zimmermann: «Nur vorübergehend, ich möchte lieber spielen.» Eine Rückkehr von Roth für die nächste Saison ist nicht ausgeschlossen.
Ohne lange zu fackeln ein Tor geschossen
Zurück zum Spiel: Nach 23 Minuten wurde Pascal Schenk vor dem Deitinger Tor vergessen und brachte aus kurzer Distanz auf Zuspiel von Philippe Grütter Mittelland in Führung. Das weckte die Wasserämter. In der 25. Minute glich Tobias Eyer nach einem Konter auf 1:1 aus. Zwei Minuten später eroberte sich Reto Gugler den Ball an der Bande, schoss ohne lange zu fackeln und traf zum 2:1.
Auf beiden Seiten wurden mehr Torchancen vergeben als genutzt. Nach turbulenten Szenen vor Mittelland-Goalie Nicolas Frey führte ein Konter zum 2:2 durch Janosh Schürmann. Die Deitinger Antwort folgte augenblicklich, indem Thomas Bieber nach einer Ballstafette, die hinter dem Tor hindurch führte, Deitingen wieder in Führung schoss.
Die Schiedsrichter waren tolerant und liessen den harten, aber fairen Einsatz gelten. Erst kurz vor dem Ende des Mitteldrittels sprachen sie die erste Strafe aus. Von den zwei Minuten gegen Tim Barrer fehlten noch zwei Sekunden, als UM diese Gelegenheit zum Ausgleich nutzte. Deitingen griff nun noch wilder an, was mit dem 4:3 belohnt wurde. Dann nützen die Gäste einen schlampigen Wechsel zum 4:4. In der Verlängerung krönte sich Bieber zum Matchwinner.
«Ein Unentschieden wäre das gerechte Resultat gewesen», meinte Mittelland-Trainer Björn Karlen. Er sei trotzdem mit seiner Mannschaft zufrieden. «Wir sind im Durchschnitt sehr jung, dafür meistern die Jungs auch schwierige Situationen erstaunlich gut. Spielerisch sind Fortschritte erkennbar und das Ziel, unter die beste Vier zu kommen, ist noch möglich.»
Zweiter Versuch gegen Luzern
Heute tritt Mittelland in Meggen nochmal gegen Luzern an. Das Auswärtsspiel bei Unihockey Luzern hatte vor Weihnachten nach 26 Minuten beim Stand von 6:3 für die Gastgeber abgebrochen werden müssen. Luca Stutz, einer der beiden Schiedsrichter, verdrehte sich das Knie, schied mit Verdacht auf eine gravierende Knieverletzung aus und wurde mit der Ambulanz hospitalisiert. Die Technische Kommission von Swiss Unihockey entschied, dass der Match ab dem Zeitpunkt des Unterbruchs und mit dem Zwischenstand von 6:3 wieder aufgenommen wird.
Text: Hanspeter Schläfli/zt
Deitingen – Mittelland 5:4 (0:0, 3:2, 1:2, 1:0) n.V.
Zweienhalle. – 94 Zuschauer. – SR Jörg/Würger. – Tore: 23. Schenk (Grütter) 0:1. 25. Eyer (Schlüchter) 1:1. 27. Gugler 2:1. 34. Schürmann (Bortis) 2:2. 36. Bieber (Mucha) 3:2. 42. Berlinger (Merian) 3:3. 45. Kofmel (Mucha) 4:3. 48. Schürmann (Grütter) 4:4. 67. Bieber (Kofmel) 5:4. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Deitingen. 1-mal 2 Minuten gegen Mittelland.
Deitingen: Frank/N. Gast; Schlüchter, Bieber, Affolter, Mucha, Eyer, Kofmel, Munzinger, Sägesser, Barrer, Frei, Mathys, D. Gast, Sommer, Stüdi, Gugler, Kofmel.
Mittelland: Frey (Schönbucher); Hasler, Rhiner, Schenk, Steinhauser, Severin Merian, Grütter, Bortis, Schürmann, Haas, Flury, Berlinger, Stauffer, Hunziker, Wälty, Calpar, Tschanz, Schneider, Strebel.