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Dem Klima zuliebe: Alt SVP-Grossrat schenkt der Stadt einen Baum

«Der imaginäre Brunnen ist zum physischen Baum mutiert», sagte Ernst Frey anlässlich der Pflanzung eines Baumes zur Eröffnung der Rheinfelder Klimaoase am Freitagmorgen. Von vorne: Das Fricktaler Bauunternehmen Ernst Frey AG durfte einst die Quellenstrasse, die sich in der Nähe des Bahnhofs befindet, für die Stadt Rheinfelden sanieren.

Ernst Frey, Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, fand damals, dass ein Brunnen zur Quellenstrasse passen würde und bot der Stadt Rheinfelden an, einen solchen zu spendieren.

Anschliessend vergingen ein paar Jahre. Bis Beat Schöni, ein Mitglied der Stadtverwaltung Rheinfelden, sich an die Worte von Ernst Frey erinnerte und ihn fragte, ob denn das Versprechen mit dem Brunnen noch gelte. Nachdem sich Ernst Frey mit Mühe wieder zu erinnern vermochte, bejahte er die Anfrage und begab sich auf die Suche nach einem geeigneten Brunnen.

Bevor seine Suche abgeschlossen war, rief Schöni wieder bei Frey an und fragte, ob er anstelle eines Brunnens auch bereit wäre, einen Baum zu sponsern. Ernst Frey bejahte wiederum und so wurde am Freitag bei der Kreuzung Quellen-/Fassbindenstrasse ein Baum gepflanzt.

Der Baum wird im Rahmen einer Klimaaktion gepflanzt

Der Baum wurde im Rahmen vom Projekt Klimaoase des Naturama Aargau gepflanzt. Auf der Website der Aktion heisst es: «Die Aktion Klimaoase animiert und unterstützt Aargauer Gemeinden, vermehrt Bäume im Siedlungsgebiet zu pflanzen. Die Idee wird mit gemeinsamen Baumpflanzaktionen von Gemeinde zu Gemeinde weitergetragen.»

Mit Thomas Baumann vom Naturama Aarau war bei der Pflanzung ein Vertreter der Aktion Klimaoase zugegen. In seiner Rede sagte er unter anderem:

«Bäume haben eine wichtige Funktion bei der Bekämpfung des Klimawandels.»

Das Motto der Aktion sei, den Wald in die Stadt oder ins Dorf zu bringen. Normalerweise würden sich Gemeinden bei der Aktion gegenseitig einen Baum schenken. In Rheinfelden war das bekanntlich etwas anders.

Stadtrat Hans Gloor, der ebenfalls zugegen war, fügte an, dass die Aktion zur Naturstadt Rheinfelden passe. Er verwies darauf, dass sich Rheinfelden eben erst zur Klimaneutralität bis 2050 bekannt hatte. Weiter hoffe er, dass die Aktion die Bevölkerung und die Behörden animiere, mehr fürs Klima zu tun.

Es wurde ein amerikanischer Kaugummibaum gewählt

Für Diskussionen sorgte auch die Herkunft des Baumes: So wurde ein amerikanischer Amberbaum verpflanzt. Dieser Baum sei besonders robust und klimaresistent, hiess es gleich mehrfach. Das sei gerade im Hinblick auf zukünftige Klimaveränderungen ein Vorteil. In der Schweiz gebe es nur wenige wetterresistente Bäume und die Baumschulen würden mit der Lieferung nicht mehr nachkommen, sagte Thomas Baumann.

«In Amerika wird der Amberbaum genutzt, um Kaugummi zu gewinnen.»

Es sei zu hoffen, dass die Bevölkerung ihren neuen Baum nicht dafür missbraucht, sagte Lorenz Zumstein von der Stadtverwaltung.