
Rollt der Euro, brummt der regionale Wirtschaftsmotor auch in diesem Jahr
Die Aargauischen Industrie- und Handelskammer hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert
Bis zur Gründung des Aargauischen Handels- und Industrievereins im Jahre 1874 waren es vom Staat eingesetzte Gremien, welche sich um die Wahrung der industriellen Interessen des Kantons Aargau kümmerten. 1804 wurde für diesen Zweck ein «Kommerzienrat» eingesetzt. 1822 wurde dieser zur staatlichen Handelskammer erhoben, welche sich einmal jährlich «in Schnallenschuhen und mit Degen angetan» zu versammeln hatte. Diese staatliche Kammer bestand bis zur Revision der Kantonsverfassung 1852. Im Jahre 1863 schuf der Kanton eine Gewerbekommission. Die Kantonsregierung war damals der Ansicht, es wäre richtiger und erspriesslicher, «wenn die Gewerbetreibenden des Landes selbst, für die Wahrung ihrer Interessen, sich verbinden, als wenn solches durch Vermittlung staatlicher Organe geschieht». Die private Interessenwahrung erfolgte ab 1874 durch den Aargauischen Handels- und Industrieverein, der die Aargauische Handelskammer als geschäftsleitendes Organ mit ständigem Sekretariat (seit 1902) gründete.
1976 fusionierte dieser Verein mit Aargauische Arbeitgeberverband zur Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK).
Die Wirtschaft Region Zofingen (wrz) betreut die Unternehmen vor Ort und ist Teil der AIHK, welche den Firmen zahlreiche Dienstleistungen anbietet.
Alljährlich führt die Aargauische Industrie- und Handelskammer (AIHK) ihre Wirtschaftsumfrage durch. Die neuste spiegelt eine nach wie vor positive Stimmung bei den Verantwortlichen der Aargauer Unternehmen wieder – was für den gesamten Kanton, insbesondere aber auch für die Region Zofingen gilt.
Die Einschätzungen zur Entwicklung des Geschäftsjahres 2019 reichen im industriellen Sektor von «befriedigend» bis «gut». Die zuletzt wieder zum Thema avancierte Frankenstärke und der Verlust an Schwung in der globalen Konjunktur lasse die Dynamik bei den Ausfuhren leider abflachen. Die Mehrheit der 527 Unternehmen, welche kantonsweit an der Umfrage teilgenommen haben, gehen dennoch von einer stabilen bis steigenden ausländischen Nachfrage aus. Die Rückmeldungen zur Entwicklung des Gesamtumsatzes lassen auf ein insgesamt solides Wachstum im Jahr 2019 schliessen – wobei sich der Dienstleistungssektor leicht optimistischer zeigt, heisst es im Bericht.
Die Region Zofingen ist mit Müller Martini, Franke und vielen KMU ein wichtiger Standort der Maschinenindustrie. Diese Branche zeigt sich bezüglich Zukunft «leicht verhalten», – aber wie die AHIK feststellt: «Von Pessimismus ist auch hier keine Spur». Hochburg der pharmazeutischen Industrie im Aargau ist das Fricktal – als Hauptsitz der Siegfried AG ist die Sparte aber auch für die Region Zofingen von Bedeutung. Laut AIHK blicken die Verantwortlichen der Branche mit viel Optimismus auf das abgelaufene wie auch auf das laufende Jahr. Steigende Exporte und die verbesserte Ertragslage entsprächen der allgemeinen Erwartung und verdeutlichen die anhaltend gute Stimmung. Bei den Erwartungen zur Entwicklung des Geschäftsjahres 2019 weist die Pharmaindustrie unter den produzierenden Branchen den höchsten positiven Umfragewert auf.
Die Region ist optimistisch
Peter Gehler ist Präsident der Wirtschaft Region Zofingen (wrz). Er bestätigt die Umfrage aus regionaler Sicht. «51 Prozent der im Bezirk Zofingen produzierten Güter und Dienstleistungen gehen in den Export», sagt Gehler. «Deshalb ist dieser Teil der Wirtschaft stark von der Entwicklung in der EU, insbesondere in Deutschland abhängig.» Für 2019 präsentiere sich die Situation gut. Darüber hinaus sei keine verlässliche Aussage möglich. «Die Unternehmen nutzen die aktuell gute Situation, um ihr Strukturen zu stärken und entsprechende Investitionen vorzunehmen.»