
Ronnie Schildknecht und Nicola Spirig sichern sich am Intervall-Duathlon Zofingen die Schweizer-Meister-Titel
Zum siebten Mal holte sich Nicola Spirig den Schweizer-Meister-Titel im Duathlon, zum achten Mal triumphierte Ronnie Schildknecht. Beide erreichten das Ziel auf dem Thutplatz mit grossem Vorsprung, wollten von einem einfachen Rennen aber nichts wissen. «Das war in Zofingen jener Sieg, den ich am härtesten erkämpfen musste», meinte Schildknecht, der im Vorjahr den Schlussspurt gegen Ruedi Wild verloren hatte. Wild, wie Schildknecht auf Triathlon statt Duathlon spezialisiert, verzichtete heuer auf den Start am Intervall-Duathlon. So traf Ronnie Schildknecht «nur» auf die besten Duathleten des Landes, zu denen der Deutsche Felix Köhler stiess. Letzterer bot dem Zürcher am längsten Paroli, ehe auch er abreissen lassen musste und Schildknecht ab Rennhälfte alleine unterwegs war. Hinter Köhler versuchte Fabian Zehnder das Tempo mitzugehen. «Als Felix aber wie ein Wilder aus der Wechselzone sprintete, dachte ich, dann geh’ doch», verriet der Wädenswiler im Ziel. In der Schweizer-Meisterschafts-Wertung war Zehnder hinter Schildknecht doch Zweiter, da Köhler als Deutscher nicht medaillenberechtigt war. Bronze ging an den Waadtländer Valentin Fridelance, der bereits auf der ersten Velorunde aus dem Spitzenquartett gerutscht war.
Duell mit der Olympiasiegerin
Dass ein Sieg schwer realisierbar würde, wusste die derzeit stärkste Duathletin des Landes, Melanie Maurer, als sie die Startliste studierte. «Selbst als ambitionierte Amateursportlerin weiss ich, dass ich mich mit Nicola Spirig nicht vergleichen kann», so die in Wikon Aufgewachsene zum Duell mit der Olympiasiegerin von 2012. Aber man weiss nie, was in einem Rennen passiert, und so fokussierte sich Maurer wie gewohnt auf sich selber und hielt Schritt mit Petra Eggenschwiler. Die Differenz zwischen sich und die Langendörferin legte sie auf der zweiten Laufstrecke und freute sich im Ziel über Silber, als wäre es ein Sieg. Auch, weil eine Grippe sie nach dem Grand Prix Bern ausser Gefecht gesetzt hatte und Melanie Maurer nicht wusste, ob sie fit sein würde bis zum Heimrennen. «Nun freue ich mich, dass es aufgegangen ist und die Form stimmt», so die 29-Jährige, die Anfang Mai an der Duathlon-EM Zweite wurde.
Form ist zu verbessern
Nicht «ganz happy» mit ihrer körperlichen Verfassung ist, trotz dem Erfolg am IDZ, Nicola Spirig. «Ich bin noch nicht dort, wo ich sein möchte», meinte die vor einem Jahr zum zweiten Mal Mutter gewordene Zürcherin. Ehe sie in Zofingen mit Streckenrekord mit ihren beiden Kindern die Ziellinie passierte, hatte sie intensive Tage hinter sich. Am Samstag absolvierte sie harte Wechseltrainings, schwamm unter anderem 100 mal 50 Meter und rannte am Sonntagmorgen eine halbe Stunde auf dem Laufband. Wie geplant mit hoher Pace ging sie den Intervall-Duathlon an und hielt das Tempo trotz Seitenstechen und Beinkrämpfen bis zum Schluss hoch. «Ich mag dieses Rennformat mit den vielen Wechseln, die ich hier gut trainieren kann», so Spirig, die auf dem Thutplatz so schnell die Schuhe tauschte wie sonst niemand.
Beim Zofinger Stadtlauf gingen drei der vier Siege der Hauptkategorien an regionale Athleten: Über 10km gewann Evelyne Müller aus Strengelbach, über fünf Kilometer triumphierten der Brittnauer Fabio Stübi und die Roggliswilerin Sarah Friedli. Das längere Rennen der Männer entschied der Zürcher Tahar Semlali für sich.