Rüge an der Gemeindeversammlung – das Alterszentrum Sunnmatte kommt nicht gut weg
Das Alterszentrum Sunnmatte stand nach der Kölliker Gemeindeversammlung in keinem guten Licht da. Der Gemeinderat hatte dem Souverän (von 2865 waren 80 Stimmberechtigte anwesend) beantragt, einen Darlehensvertrag über 750 000 Franken für das Alterszentrum aufzusetzen. Das Alterszentrum befindet sich in einer finanziellen Krise und benötigt dringend liquide Mittel. Wie eine Votantin sagte, liege nicht nur die finanzielle, sondern auch die personelle Situation im Argen. Roland Brauen, Vorstandspräsident des Altersheimvereins, war ebenfalls im Saal. Er meinte, das Altersheim sei finanziell bereits wieder auf gutem Wege und benötige lediglich liquide Mittel.
Ein Antrag verlangte eine Schenkung statt eines Darlehens, dafür unter der Bedingung, dass der Altersheimverein mit Experten die Abläufe prüft. Am Ende stimmte die Gmeind für den beantragten Darlehensvertrag.
Alle Kredite gesprochen
Eine Diskussion lösten auch die beantragten 193 000 Franken für das Vorprojekt «Hochwasserschutz Köllikerbach» aus. Eine Votantin wollte ein Projekt, das die Revitalisierung des Bachs im Zentrum hätte und bei welchem im Falle einer Überschwemmung Wasser auf Landwirtschaftsfelder geleitet würde. Daraufhin meldete sich der Feuerwehr-Vizekommandant Roland Müller: «Es ist heute nicht mehr so einfach zu renaturieren, da wir nicht mehr einfach Platz schaffen können.» Bei der Badi, wo naturiert worden sei, würde regelmässig die Böschung weggespült. Der Kredit wurde mit sechs Gegenstimmen angenommen.
Ein Ja gab es auch für die Schwimmbadsanierung (303 900 Franken), die Sanierung der Regionalschiessanlage Ghürst (1,02 Millionen Franken) und die Sanierung der Gemeindehaus-Aussenhülle (609 000 Franken). Bei den Schulraum-Anträgen (101 000 und 84 500 Franken) ergriff Alt-Ammann Fredy Gut das Wort und sagte, betreffend Schulraum würde ein Planungskredit nach dem anderen beantragt. Es dränge sich eine Fachkommission für Schulbauten auf. Beide Kredite wurden ohne Gegenstimme angenommen.
Genehmigt wurden ferner die zusätzlichen 5 Stellenprozente in der Verwaltung für den Schulleiter sowie die Satzungen des Regionalen Sozialdienst und das Budget mit einem unveränderten Steuerfuss von 114 Prozent und einem Verlust von 1,2 Millionen. Der schönste Moment der Gmeind war die Einbürgerung eines jungen Mannes. Freunde von ihm hatten auf den Zuschauerstühlen Platz genommen, um zum Zeitpunkt des Ja in grossen Applaus auszubrechen.
Ortsbürger machen weiter mit «selber bauen»
Die Ortsbürger (von 273 waren 14 anwesend) mussten entscheiden, ob sie an ihrem Kurs festhalten wollen, die alte Villa Breitenegg abzureissen und auf dem Grundstück altersgerechte Wohnungen zu bauen. Ursprünglich sollte das Bauprojekt im Baurecht verkauft werden. Konkret ging es um einen Kredit von 445 000 Franken für ein Vorprojekt, mit dem untersucht wird, ob die Ortsbürgergemeinde das Projekt überhaupt finanzieren kann. Im Juni hatten sie bestimmt, selber zu bauen und das Projekt nicht im Baurecht zu verkaufen. Seither hat man sich mit der kantonalen Finanzaufsicht beraten zusammengesetzt, deren Rechnung zeigt, dass die Finanzen äusserst knapp sind, ja aktuell nicht reichen würden. «Wenn wir uns heute dazu entschliessen, diesen Kredit zu sprechen, müssen wir das Projekt auch realisieren, sagte Ortsbürger Markus Matter, der in der entsprechenden Arbeitsgruppe sitzt. Die Ortsbürger scheinen dazu bereit – einstimmig bejahten sie den Kredit. Zur abschliessenden Projektierung wird ein weiterer Kredit zu sprechen sein, danach ein dritter für die Ausführung.