Sie sind hier: Home > Region > Bahnhofquai Olten: Bauverzögerung war nicht aufzuholen

Bahnhofquai Olten: Bauverzögerung war nicht aufzuholen

Im Oktober 2020 begann, was aktuell Mitte Dezember in die Winterpause gehen wird: die Sanierungsarbeiten am Oltner Bahnhofquai zwischen Post- und Bahnhofplatz. Arbeiten, bedingt durch den baulichen Zustand von Oltens Prachtstrasse und die angrenzende instabile Aareböschung. Die Realisierung des Bauvorhabens würde 15 Monate dauern, hatte die Medienstelle des Amtes für Verkehr und Tiefbau (AVT) im September 2020 verlauten lassen.

Nun hat die veranschlagte Zeit nicht ganz gereicht; aus verständlichen Gründen, wie Daniel Zimmermann als Gesamtprojektleiter der Umgestaltung Bahnhofquai-Aarburgerstrasse vom AVT zu verstehen gibt. «Wir sind dennoch gut drin», sagte er bei einer kürzlich erfolgten Besichtigung der offenen Baustelle. Alles verlief bislang unfallfrei, auch Corona konnte dem Projekt nichts anhaben.

Mehr als ein Strich durch die Zeitrechnung

Aber: «Es gab unerwartete Probleme zu lösen.» Zum einen war der erste Bauwinter zum Jahreswechsel 20/21 hart, was auch im Tiefbau naturgemäss zu Verzögerungen führt.

«Dann kam bei den Böschungsarbeiten belastetes Erdreich zum Vorschein»,

so Zimmermann weiter. Und zwar an Kubatur nicht zu knapp. Analysen, Materialtrennung, Abtransport folgten. Das sorgte für weitere Verzögerungen. Ebenso die Werkleitungsarbeiten. Und schliesslich blieb noch eine sogenannte Spülbohrung, eine gesteuerte, grabenlose Bohrungen, im Untergrund stecken. «Gewisse zeitliche Rückstände kannst du einfach nicht mehr aufholen,» sagt der Mann vom AVT.

Derzeit werden Fahrspuren saniert

Nun, bis zur Winterpause Mitte Dezember, wird die dritte von insgesamt vier Fahrspuren des Bahnhofquais saniert sein. Die Fundationsgräben reichen jeweils 70 bis 80 cm tief ins Erdreich. Für Laien doch überraschend. «Die Fundation richtet sich zum einen nach der Verkehrsdichte, dem Gewicht der Fahrzeuge und hat auch den Ansprüchen der Frostsicherheit zu entsprechen», so Rolf Ackermann, Projektleiter der betreuenden Ingenieurgemeinschaft.

Da sei man schnell mal in Tiefen wie jenen auf den Quai angelangt. Bis Mitte Februar 2022 dann werden sämtliche Fahrspuren saniert sein. Schliesslich folgen bis Ende April die Arbeiten auf dem uferseitigen Trottoir, wo eine Baumallee und Sitzbänke platziert werden.

Die Vorbereitung für die Gestaltung Ländiweg (rechts) sind mit der fertigen Stützmauer  weit fortgeschritten.

Im Frühling startet die Gestaltung Ländiweg

Ein Zeitpunkt, zu welchem – eine Etage tiefer sozusagen – bereits die Arbeiten der Ländiweggestaltung laufen, wie Oltens Stadtbaumeister Kurt Schneider zu verstehen gibt. «Im Frühling werden wir damit offiziell starten.» Gewisse Absprachen mit dem Kanton seien aber bereits erfolgt. «Und es ist zu erwarten, bis zum Jahresende 2022 die Ausgestaltung im Wesentlichen umgesetzt zu haben», so Schneider. Erst dann werden auf dem oberhalb des Ländiweges gelegenen Trottoir Bäume und Sitzbänke platziert.

Doch zurück zum Bahnhofquai: Am Verkehrsregime wird sich nichts ändern, wie Zimmermann sagt. Nach wie vor wird der Verkehr vom Bahnhof Richtung Postplatz einspurig geführt, während der Gegenverkehr zweispurig fliesst. Lediglich die zu benutzende Spur wechselt aufgrund der von aussen (aareseitig) nach innen wandernden baulichen Bearbeitung der jeweils gesperrten Fahrspur. Auch der Weg nach Aarburg bleibt für den Verkehr vom Bahnhof herkommenden gesperrt.

Verkehrssystem ist gut etabliert

«Es gilt festzuhalten, das provisorische Verkehrsregime hat sich mittlerweile sehr gut etabliert», meint der Gesamtprojektleiter. Anfänglich kam es etwa vor, dass Automobilisten aus Norden kommend beim Postplatz trotz Verbot Richtung Aarburg fuhren. Verstärkte Kontrollen, massive Verkehrsleitelemente und eine über Funk gesteuerte Barriere für die Busse Richtung Aarburg sorgten für Abhilfe. Nun ist Stabilität in die provisorische Verkehrsführung gelangt. «Beanstandungen sind uns keine mehr zu Ohren gekommen», so Zimmermann. Selbst der Fahrplan des Busbetriebs Olten Gösgen Gäu blieb von möglichen Auswirkungen der Baustelle weitgehend verschont.

Baustelle Ländiweg/Bahnhofquai Olten – mit Daniel Zimmermann (rechts) und Rolf Ackermann

Eine Änderung im aktuellen Verkehrsregime auf der Line Bahnhofquai – Postplatz – Aarburgerstrasse werde erst ab Ende August 22 zu erwarten sein, so Zimmermann. Und er deutet an, dass der Sälikreisel für die Sanierungsetappe Postplatz-Aarburgerstrasse dannzumal zum neuralgischen Punkte wird.