Sauber oder nicht sauber, das ist hier die Frage

Dario Cologna, 10:22: Hoi Nathalie! Herzliche Gratulation zum Sieg beim «Engadiner». Erster Start, erster Sieg – Chapeau!

Nathalie von Siebenthal, 10:27: Hallo Dario. Danke für die Blumen! Bei der Skimarathon-Premiere zu gewinnen, ist ein herrliches Gefühl. Einzig bei der Champagnerdusche an der Siegerehrung sehe ich noch Steigerungspotenzial. Der verflixte Korken wollte einfach nicht aus der Flasche raus;)… Das sieht bei dir als vierfachem Sieger deutlich besser aus!

DC, 10:34: Tja, Übung macht bekanntlich den Meister. Aber du hast ja noch ein paar Langlauf-Jahre vor dir und wirst dereinst im Engadin sicher auch in Rekordzeit gewinnen – wie ich;)…

NS, 10:38: Ich hoffe es! Bist du übrigens gut durch die Dopingkontrolle gekommen? Seit der WM in Seefeld habe ich ein mulmiges Gefühl, sobald ich mich wettkampfmässig auf die Latten wage… Ich habe ja nichts zu verbergen, aber bei der heutigen Technologie weiss man ja nie, was für Substanzen im Körper gefunden werden…

DC, 10:41: Ja, was die Doping-Razzia in Österreich ans Licht gebracht hat, lässt niemanden kalt. Und wenn dann jemand in einer schnellen Zeit gewinnt, werden sofort kritische Stimmen laut, das ist einfach schade! Ich habe in S-chanf die Kontrolle aber problemlos überstanden – schliesslich bin ich wie du sauber seit eh und je!!

NS, 10:44: Na ja, sauber hin oder her: Das komische Gefühl ist trotzdem da. Umso mehr, wenn wie am Sonntag im Startgelände in Maloja das Gerücht die Runde macht, jemand habe wie wild versucht, unerlaubte Mittel an den Mann zu bringen … Da macht man sich automatisch Gedanken …

DC, 10:56: Von wegen Gerücht! Ich wurde am Samstagabend von einem Mann telefonisch kontaktiert, der es sehr eilig hatte. Er meinte, er könne nur einmal am Tag für drei Minuten einen Kontakt zur Aussenwelt herstellen und wolle diese Zeit nun nutzen, um ein vielversprechendes Produkt zu verkaufen. Er habe es schon bei vielen Sportlern probiert, ausser bei mir. Er sagte, er besitze mehrere Liter optimiertes Eigenblut, das «einsatzbereit» wäre und er nicht mehr benötigen würde. Als er mir seinen Namen verriet, beendete ich aber sofort das Gespräch. Er hiess nämlich Max Hauke!