SC Schöftland beim Restart zu verspielt, SC Zofingen geduldig

Wer mehr vom Spiel hat, steht am Ende nicht zwingend als Sieger da. Diese bittere Erfahrung musste am Samstag nicht nur das Schweizer Nationalteam beim EM-Auftakt gegen Wales (1:1) machen, sondern auch der SC Schöftland. Die Equipe von Trainer Sven Osterwalder besass beim Heimspiel gegen Freienbach über weite Strecken mehr Anteile, verlor aber mit 1:3. Entsprechend gross war beim Gastgeber die Ernüchterung über den verpatzten Meisterschafts-Restart: «Spielerisch gesehen waren wir die bessere Mannschaft, aber Freienbach trat vor dem Tor effizienter auf. Das fehlt uns noch», sagte Yannik Wiget.

Der Schöftler Mittelfeld-Dirigent haderte mit dem unglücklichen Verlauf in der ersten Hälfte, als Matej Fehér und Jan Schneider die Führung für den SCS aus aussichtsreicher Position verpassten. «Wenn uns das 1:0 gelungen wäre, hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen», war Wiget überzeugt.

Zu oft die falsche Entscheidung getroffen
Mit Ausnahme der beiden Szenen bekundeten die Schöftler ihre liebe Mühe damit, einen einfachen Weg vor das gegnerische Tor zu finden. Zu oft traf die Osterwalder-Truppe im Angriff die falsche Entscheidung und verzettelte sich so spätestens an der Strafraumgrenze. «Ab und zu sind wir noch zu verspielt», bestätigte Yannik Wiget, der diese Eigenschaft auf das tiefe Durchschnittsalter zurückführte. «Die jüngeren Spieler wissen manchmal noch nicht, wann der richtige Zeitpunkt zum Abspielen gekommen ist. Daran müssen wir noch arbeiten», sagte er.

Für den FC Freienbach ging der Plan hingegen auf: In der 40. Minute brachte Marsel Stevic die Gäste mit einem Flachschuss in die rechte Ecke in Führung. Wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel landete ein abgewehrter Stevic-Versuch vor den Füssen von Nobert Frokaj, der auf 2:0 erhöhte. Und in der 65. Minute verwertete der eingewechselte Nikolaj Gavric die steile Vorlage von Mirco Döttling zum 3:0. In der Schlussphase bäumte sich der SC Schöftland auf, zu mehr als Yannik Wigets Ehrentreffer nach einem Eckball aus der zweiten Reihe (79.) reichte es aber nicht. «Der erste Ernstkampf nach sieben Monaten ging an die Substanz, das hat man ab der 70. Minute gemerkt», sagte Wiget.

Während Freienbach als neuer Leader vom Aufstieg träumen darf, stehen die Schöftler vor zwei Kehrauspartien gegen Pajde und die Blue Stars. Motiviert sei man trotzdem, betont Wiget: «Jeder spielt gerne Fussball. Jetzt wieder vor Publikum, das ist schön. Für solche Momente trainieren wir.»

Den Tritt nach 20 Minuten gefunden

Der SC Zofingen hat seine Rückkehr in den Meisterschaftsbetrieb siegreich gestaltet. Beim Tabellenelften Aegeri kam der SCZ zu einem 2:0-Sieg und konnte damit den Spitzenplatz verteidigen. Zu Beginn der Partie bekundeten die Thutstädter nach der langen Pause, auf einem kleinen Platz und gegen einen robusten Gegner aber Mühe. Erst nach gut 20 Minuten fand der SCZ den Tritt. Schliesslich dauerte es noch einmal 20 Minuten, bis sich das auch auf der Resultattafel niederschlug. Nach einem Ballgewinn von Michael Weber im Mittelfeld und einem Querpass stand Stürmer Anel Hodzic goldrichtig und traf zum 1:0.Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Zofinger die Begegnung im Griff. Einziges Manko: Der Gast machte den Sack lange nicht zu, weil die Konter meist nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. Das erlösende 2:0 fiel erst in der Nachspielzeit. Nach einem Ball in die Tiefe hatte der eingewechselte Sejdi Beqiri am zweiten Pfosten keine Mühe, das Leder im Tor unterzubringen. «In den letzten beiden Runden müsste alles für uns laufen, um noch einmal ganz vorne angreifen zu können», sagte SCZ-Trainer Hansruedi Birrer, «der Sieg war aber trotzdem wichtig als Bestätigung für unsere Trainingsarbeit.» (mwy)