SC Zofingen und SC Schöftland starten mit Zuversicht in die neue Saison

Eigentlich hatte der SC Zofingen während der Vorbereitung auf die Saison 2019/20 fünf Testspiele geplant. Bestritten haben die Thutstädter davon letztlich nur eines – das erste gegen den FC Schötz, das 2:1 gewonnen wurde. Die restlichen Partien fielen alle den ferienbedingten Abwesenheiten zum Opfer. Von einer schlechten Vorbereitung will SCZ-Trainer Flavio Catricalà trotzdem nicht sprechen. «Es verlief etwas unglücklich, aber ich mache mir deshalb keine Sorgen», sagt der 42-jährige Oftringer. Jene Spieler, die anwesend waren, hätten gut trainiert, «und das Klima in der Mannschaft stimmt.»

Um in den nötigen Rhythmus für die 2.-Liga-inter-Meisterschaft zu kommen, hat Catricalà letzten Dienstag kurzerhand einen zusätzlichen Test beim SC Binningen anberaumt. Diese Hauptprobe gestalten die Zofinger ebenfalls erfolgreich, sie siegten 3:1.

Mit der Qualität bis in die Top 3 vorstossen
Die zentrale Frage nach dem Zustand der Mannschaft der Auftritt im Baselbiet jedoch nicht zu klären. Was die Aufgabe im Heimspiel vom Sonntag (14.30 Uhr) gegen den FC Grenchen nicht einfacher macht. «Der Gegner verfügt über eine eingespielte Mannschaft, die letzte Saison den Solothurner Meister-Titel in der 2. Liga gewonnen hat», weiss Flavio Catricalà um die Stärken des Aufsteigers.

Sein Rezept für den ersten Ernstkampf lautet deshalb: So gut wie möglich durchkommen: «Danach haben wir zehn Tage Pause, um weiter an uns zu arbeiten.» Denn Flavio Catricalà will seine Truppe nach dem Abstieg aus der 1. Liga so schnell wie möglich zu einer Einheit formen. «Unser Ziel ist ein Platz in den Top-3 der Gruppe», sagt er und erklärt: «Mit der vorhandenen Qualität müssen wir uns nicht verstecken, sondern vorne mitspielen.»

Angst vor dem Druck ist keine da
Auf diesem Weg warten viele Hindernisse auf den SC Zofingen. «Als Absteiger sind wir der Gejagte, jeder will uns ein Bein stellen», sagt Flavio Catricalà. Entsprechend hat er versucht, seine Mannschaft darauf einzustellen, dass Woche für Woche der gleiche Druck präsent sein wird. «Angst vor dieser Rolle haben wir keine, wir dürfen sie aber ebenso wenig unterschätzen», warnt Catricalà und betont: «Wir müssen in jedem Spiel bereit sein, über usere Grenzen zu gehen.»

Das gilt selbstredend auch für die Zuzüge: Mit Verteidiger Martin Berisha, den Mittelfeldspielern Rouven Corti, Skender Zeqiri, Dominik Fabbricatore, Rade Joksimovic, Stürmer Dario Dussin und Ersatztorhüter Remo Schenk hat der SC Zofingen gestandene Fussballer verpflichtet, die auch vom Charakter her ins Teamgefüge passen. Einzig von Faton Hajdari, der wegen eines Meniskusanrisses rund drei Monate pausieren muss, hat sich der Klub vorzeitig getrennt. Flavio Catricalàs Freude trübt das keineswegs. «Wenn alle fit sind, ist der Konkurrenzkampf gross. Das fördert die Qualität des Spiels.»


SC SCHÖFTLAND
Eine heikle Startaufgabe
«Auf uns wartet wahrscheinlich eines der schwierigsten Spiele der gesamten Saison», blickt Sven Osterwalder dem 2.-Liga-inter-Meisterschaftsauftakt des SC Schöftland vom Sonntag (14.30 Uhr) bei den Eagles Aarau skeptisch entgegen. Weil die Aarauer in ihrer Vorbereitung kein Testspiel bestritten haben, weiss der neue Trainer des SC Schöftland nicht, was ihn erwarten wird – weder spielerisch noch personell. «Mental ist das für uns schwierig», sagt Osterwalder.

Er hatte die besondere Ausgangslage im Abschlusstraining nochmals explizit thematisiert. «Wir haben einen grossen Aufwand betrieben und dürfen uns das nicht durch eine falsche Einstellung kaputt machen lassen», betont der 39-jährige Niederlenzer. Deshalb will er dem Gegner keine allzu grosse Aufmerksamkeit schenken. «Wir müssen den Fokus auf uns richten, schliesslich wollen wir mit einem Sieg in die Saison starten.»

Drei Abgängen stehen drei Zuzüge gegenüber
Seine Hausaufgaben in der Sommerpause mit Sicherheit gemacht hat der SC Schöftland. Ende Juni übernahm Sven Osterwalder an der Seitenlinie das Zepter von Hansruedi Birrer, der im Frühling den entlassenen Vincenzo Salerno interimistisch ersetzt hatte. Osterwalder konnte eine eingespielte Truppe übernehmen: Mit Pascal Mathys, Matej Fehér und Manuel Moor – er amtet neu als SCS-Sportchef – wurden nur drei Abgänge verzeichnet. Dazu gestossen sind die beiden Verteidiger Robin Gloor und Eddy Luongo sowie Mittelfeldspieler Raphael Moser.

Dass das Schöftler Fanionteam harmoniert, lässt sich an den drei Siegen aus den drei Testspielen erkennen. «Ich wollte die Mannschaft kennenlernen und probierte in jeder Halbzeit etwas aus. Die Spieler haben flexibel und schnell auf meine Inputs reagiert und sich in jeder Partie gesteigert», freut sich Sven Osterwalder.

Neben einer sauber organisierten Defensive – «darauf lege ich grossen Wert» – strebt der Ex-Gränichen-Trainer ein freches und mutiges Spiel nach vorne an. «Ich will die Mannschaft sein, die agiert», sagt Osterwalder. Setzen seine Schützlinge die Forderung um, dürfte für den Siebtplatzierten der vergangenen Spielzeit das Ziel machbar sein: «Wir wollen am Ende besser klassiert sein als letzte Saison», sagt er.

SC Zofingen, Saison 2019/20:


Trainer: Flavio Catricalà (1977), Markus Mijatovic (1988, Assistent). – Tor: Remo Schenk (2001), Alessandro Vodola (1987). – Verteidigung: Aadil Ajil (1995), Elio Arciresi (1999), Martin Berisha (1987), Rouven Corti (1988), Samuel Fernandes Da Silva (1993), Mike Sieber (1990). – Mittelfeld: Sejdi Beqiri (2003), Dominik Fabbricatore (1987), Rade Joksimovic (1997), Robert Majic (1993), Eduard Nrejaj (2003), Marco Schwegler (2001), Manuel Weber (1996), Skender Zeqiri (1990). – Angriff: Patrik Dibrani (1992), Dario Dussin (1989), Avni Halimi (1989), Michele Scioscia (2000). – Zuzüge: Beqiri, Nrejaj (beide eigene Junioren), Berisha (Trimbach), Corti, Zeqiri (beide Wangen b.O.), Dussin (Kölliken), Fabbricatore (Zug), Joksimovic (Pajde), Mijatovic (Rothrist), Schenk (Dulliken). – Abgänge: Jeffrey Bossert, Anel Hodzic, Almedin Hodzic (alle Wettingen), Denis Emmenegger (Rothrist), Nicolas Künzli (Wohlen), Eddy Luongo (Schöftland), Mauro Noordjik (unbekannt), Michal Rakovan (Schötz), Alban Selmanaj (Solothurn).

SC Schöftland, Saison 2019/20:
Trainer: Sven Osterwalder (1980). – Tor: Livio Buchser (1985), Jvan Ebinger (2001). – Abwehr: Gianni Barile (1996), Rocco Costantino (1997), Fabio Lo Priore (1996), Dominic Siegenthaler (1995), Eddy Luongo (1997), Robin Gloor (1996). – Mittelfeld: Tobias Boner (1996), Cédric Galligani (1998), Colin Galligani (2000), Stéphane Malundama (1999), Jan Schneider (1998), Fabio Schindler (1995), Orug Teke (1997), Gergely Öze (2000), Yannik Wiget (1997), Raphael Moser (1995). – Angriff: Aaron Burkhardt (1996), Lelo Toni (1994), Miroslav Kral (1989), Silvan Otto (1997). – Zuzüge: Gloor (vereinslos), Moser (Langenthal), Luongo (Zofingen). – Abgänge: Pascal Mathys, Mathej Fehér (beide Muri), Manuel Moor (Rücktritt, Sportchef).

Alle Spiele der 2.-Liga-inter-Gruppe 5 finden Sie hier.