
Schlaflos in Zofingen – Bericht eines Lärmflüchtlings
Es war wunderbar still an diesem Herbstnachmittag, als ich meine Wohnung in der Zofinger Altstadt bezog. Nur das sanfte Tröpfeln des Regens im Hinterhof war zu hören. Ich hatte die perfekte Wohnung gefunden, dachte ich – bis ich um Mitternacht im Bett lag und draussen die Hölle losbrach. Betrunkene polterten und brüllten durch die Gassen, als ob sie testeten, welcher von ihnen am lautesten schreien kann. Irgendwann öffnete jemand im Haus nebenan ein Fenster und rief ein wütendes «Ruhe, hergottnochmal» heraus, was die Betrunkenen zu noch lauterem Gejohle motivierte. So ging das zwei Stunden hin und her. Ich stand am Fenster und wunderte mich: Lief heute eine Veranstaltung im Städtli, von der ich nichts wusste? Bald merkte ich aber: So geht es in der Altstadt oft auch an normalen Abenden zu und her. Womit für mich noch viele weitere schlaflose Nächte folgten. Dabei hatte ich mit so viel Lärm nie gerechnet: Am Tag war die Stadt doch so ruhig und friedlich. Was mir am Wochenende die Gelegenheit gab, tagsüber Schlaf nachzuholen, wenn nicht gerade ein Event im Gang war. Von den vielen Veranstaltungen wusste ich zwar schon vor meinem Umzug nach Zofingen – leider wurden sie mir neben dem eh schon herrschenden Nachtlärm schnell zu viel. Darum bin ich inzwischen aus der Altstadt weggezogen. Mit Bedauern, denn ich hätte gern noch länger im malerischen Städtli gewohnt.
Hier finden Sie den Artikel zur Festhütte Altstadt von Beat Kirchhofer.