Schliessung des SBB-Schalters: Jetzt wehrt sich die Bevölkerung

Der Gemeinderat Nebikon und die Bevölkerung aus der Region wollen die Schliessung des bedienten SBB-Schalters per 1. Juni nicht akzeptieren. 4718 Personen aus den Gemeinden Altishofen, Ebersecken, Egolzwil, Dagmersellen, Nebikon, Schötz und Wauwil hätten eine entsprechende Petition unterschrieben, heisst es in einer Medienmitteilung des Nebiker Gemeinderats.

Die Unterschriftenbögen hat er mittlerweile der SBB-Generaldirektion zugestellt. Der Gemeinderat erwarte, dass die Verantwortlichen der SBB die Forderung der Bevölkerung ernst nehmen und den geplanten Schliessungsentscheid rückgängig machen. Nebikon habe den einzigen bedienten Bahnschalter und das einzige Reiseberatungsbüro der SBB im Amt Willisau. Nächst gelegene Standorte gebe es nur in Sursee und Zofingen. Der bediente Bahnschalter sei eine sehr wichtige Auskunfts- und Verkaufsstation insbesondere für ältere Menschen. Zudem benötige eine allfällige Schliessung eine sorgfältige und zeitlich abgestufte Information der Bevölkerung und keine «Hau-Ruck-Aktion», heisst es weiter.

Den Schliessungs-Bescheid der SBB erhielt der Gemeinderat Mitte Januar. Dies, obwohl er bereits am 29. Oktober 2018 eine schriftliche Anfrage gemacht hatte, wie es nach der Pensionierung des jetzigen Geschäftsführers Andreas Graber im Frühling 2019 weitergehen werde. Ein Wiedererwägungsgesuch regionaler Gemeinderäte hat die SBB im März abgelehnt.

Die Gründe im Ablehnungsschreiben der SBB sind divers: zu kleine Grösse des SBB-Schalters, nahegelegenen Verkaufsstellen, andere Möglichkeiten, ein Ticket zu erwerben und entsprechende Schulungen, wie sie mit den selbstbedienten Kanälen umzugehen ist. Aufgrund der Ablehnung des Wiedererwägungsgesuchs hat sich der Gemeinderat Nebikon in Folge entschieden, eine Petition zu starten, die nun eingereicht wurde.

Doch die SBB werden an ihrem Entscheid nichts mehr ändern, sagt Sprecher Raffael Hirt auf Anfrage. 2018 wurden laut SBB pro Stunde im Schnitt sechs Billette verkauft. 2019 habe sich dieser Wert weiter reduziert. Der bediente Schalter rentiert also gemäss SBB nicht mehr. Dabei würden schweizweit die gleichen Massstäbe angesetzt.