
Schnee für euch, für mich die Sauna
Als Gott Himmel und Erde erschuf, müssen ihm irgendwann die seltsamen Eigenschaften seines ersten Tagwerks aus dem Radar geraten sein. Ich meine die Eigenschaften von Wasser. Wasser war ja vom ersten Tag an da (1. Mose 1). Dann kamen Bäume, Vögel, Kriech- und Wildtiere, Sonne, Mond und Sterne – und ja, irgendwann der Mensch. Aber sah Gottes Schöpfungsplan wirklich vor, dass Wasser zwischendurch weiss und gefroren vom Himmel fallen würde? Ich bezweifle es. Vielleicht wollte er sich auch die Möglichkeit offenhalten, die Krone seiner Schöpfung, also uns, zu piesacken, um den Übermut im Zaum zu halten. Ganz nach dem Motto: Wenn Du nicht parierst, schicke ich Dir eine eisige Decke, damit Dein Geist wieder klar werde. Sie merken: Ich bin jetzt nicht der grösste Fan von Schnee. Eigentlich gar nicht. Jeder Wintertag ohne Schnee ist ein Geschenk für mich. Aber ja, ich sehe natürlich, wie viel Spass Schnee anderen machen kann. Wie wichtig er für unseren Tourismus ist. Dass Schneelandschaften traumhafte Fotosujets sind. Darum springe ich über meinen Schatten und schicke die Bitte gen Himmel, uns doch ein bisschen zu piesacken und uns eine weisse Decke zu schicken. Für ein paar Tage wenigstens. Ich verkrieche mich inzwischen so oft es geht an den schönsten Ort, den es im Winter gibt: die Sauna.