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Schulhaus-Parzelle wird auf künftige Nutzung überprüft

Da wollten es gewisse Votanten ganz genau wissen. Als an der Gemeindeversammlung von Reitnau das Traktandum «Reglement über die Finanzierung von Erschliessungsanlagen» an der Reihe war, wurde der Gemeinderat mit Fragen bombardiert. Das Reglement sei zu schwammig, wurde kritisiert, die Erschliessungsanlagen würden zu wenig genau definiert, die entsprechenden Kosten für den Hausbesitzer zu wenig konkretisiert. Im Reglement geht es etwa um Strassen, Elektroleitungen, Wasser- oder Abwasseranschlüsse bei Neubauten. Es wurde ein Rückweisungsantrag an den Gemeinderat gestellt, der mit 70 zu 24 Stimmen von den 129 Anwesenden (von total 1110 Stimmberechtigten) angenommen wurde. Der Gemeinderat muss das Reglement nun überarbeiten. Das neue Baugebühren- und das Personalreglement wurden angenommen.

Erwartungsgemäss war auch die beantragte Steuerfusserhöhung von 114 auf 122 Prozent ein Diskussionsthema. In der Einführung des Budget-Traktandums versicherte Ammann Katrin Burgherr, dass der Gemeinderat alle Alternativen zur Steuerfusserhöhung überprüft habe. Auch jene, künftige Verluste mit Eigenkapital zu decken, sei geprüft worden. Die Gemeinde hat Eigenkapital von über 20 Millionen Franken. Doch dieses abzubauen, um den aktuellen Steuerfuss zu halten, würde längerfristig mit Abbau von Personal und Kultur einhergehen und sei nicht Ziel der Gemeinde. Aus den Reihen kamen Stimmen, man solle diese Variante doch versuchen, auch wurden Befürchtungen laut, der höhere Steuerfuss würde potenzielle Neuzuzüger abschrecken. Andere forderten vom Gemeinderat einen Plan, wo die Gemeinde in Zukunft stehe. Es wurde ein Antrag auf Beibehaltung der 114 Prozente gestellt. Am Ende sprach sich der Souverän mit 77 zu 32 Stimmen für einen Steuerfuss von 122 Prozent aus. Das Budget wurde mit 88 zu 23 Stimmen angenommen. Die Erhöhung der Gemeinderatsbesoldung wurde nach kurzer Diskussion ebenfalls angenommen.

Neuer Zweck für Liegenschaft im Dorfkern 

Reitnau lässt analysieren, wie die Parzelle, auf der das ehemalige Schulhaus Attelwil steht, gestaltet werden kann.
Bild: zvg

Die Gmeind beschloss ferner, die 1,2 Hektar grosse Parzelle, auf der das ehemalige Attelwiler Schulhaus und das Morgenthalerhaus stehen, bezüglich ihrer künftigen Gestaltung analysieren zu lassen. Mit 92 gegen 17 Stimmen sprach sie einen Vorprojektkredit von 20 000 Franken. Im alten Schulhaus ist heute Radsport Hochuli eingemietet. Von der grossen Wiesenfläche daneben hat man eine prachtvolle Aussicht auf das Tal und die Alpen. Dem Gemeinderat schwebt gemäss Broschüre vor, «etwas entstehen zu lassen, das architektonisch schön in die Umgebung passt». Gemeinderat Uwe Matthiessen betonte an der Versammlung, dass man auf keiner Weise riskieren wolle, das Bauland in der Dorfkernzone auszonen zu müssen, weil es nicht genutzt wird. Ein Votant wollte etwas provokativ wissen, ob der Gemeinderat «alle paar Jahre wieder dasselbe Thema beantragt» und bezog sich dabei auf die zweimalige Ablehnung der Gemeindeversammlung Attelwil des Verkaufs dieser Parzelle. Man habe dies nicht vergessen, so Matthiessen. Mit dem Kredit prüfe man erst, welche Möglichkeiten es gäbe.