Schweiz mit Vordemwalder Unterstützung an der Europameisterschaft auf Platz 5

In Vordemwald sorgt das Publikum bei NLB-Heimspielen gewöhnlich für Lärm und gute Stimmung. Wie war das Ambiente im «Palacio Riazor» in La Coruña an den Europameisterschaften? «Klar gab es auch Partien, in denen die Halle voll war, aber bei den Spielen um 10 Uhr war das Stadion ziemlich leer», erzählt Patrick Moor. Er war einer von drei Akteuren des RHC Vordemwald, die für die Schweiz im Einsatz standen. Nebst ihm streifte sich Simon Wuffli das Dress mit dem Schweizer Kreuz über den Kopf. An der Bande trug RHCV-Headcoach Alejandro Rodriguez als Cheftrainer die Verantwortung. Er durfte nach der EM zufrieden sein mit seiner Equipe. Die Schweiz sicherte sich hinter den Rollhockeynationen Spanien, Portugal, Italien und Frankreich Rang 5 von 11 Teilnehmenden.

Dass aus dem Optimum, dem Einzug ins Halbfinale, nichts werden würde, hatte sich bald abgezeichnet. Das Startspiel gegen Österreich gewannen die Schweizer mit 5:1. Gegen Favorit Portugal hielten sie gut mit und waren zur Pause mit 1:1 dran. «Auch danach spielten wir nicht schlecht, aber die Portugiesen nutzen einfach all ihre Möglichkeiten», blickt Patrick Moor auf die 1:7-Niederlage zurück.

Pleite gegen den Zwergstaat

Mit Andorra wartete im Anschluss ein Gegner, «gegen den wir siegen wollten, siegen mussten», so Moor. Denn nur mit einem Vollerfolg hätte die Schweiz das Aufeinandertreffen mit Spanien im Viertelfinal verhindern können. Doch aus einem Sieg gegen den Zwergstaat, der an den letzten drei EM nicht dabei war, wurde nichts. «Es ist dumm gelaufen», bilanzierte Patrick Moor, «wir machten viel zu wenig aus unseren Chancen.» So entschied Andorra mit dem 3:2 zum ersten Mal seit zwölf Jahren ein EM-Spiel für sich.

Tags darauf mussten die Schweizer gegen Frankreich ran und wurde mit 2:5 in die Schranken gewiesen. Weil Andorra, beflügelt vom Triumph gegen die Schweiz, auch Österreich schlug, beendeten Moor, Wuffli, Rodriguez und Co. die Vorrunde auf Platz vier. «Spanien war im Viertelfinale eine Nummer zu gross für uns», erklärte Patrick Moor, der sich diebisch über seine beiden Treffer gegen den späteren Europameister freute. Das dritte Tor schoss bei der 3:10-Niederlage Moors Clubkollege Simon Wuffli.

Weiter ging es für die Schweizer mit dem Platzierungsspiel gegen Deutschland. «Wir kämpften uns nach verschlafenem Start vom 0:3 auf 3:3 zurück», so Moor. In der Folge ging Deutschland zweimal in Führung, die Schweiz glich zweimal aus, lag aber auch in der Verlängerung zuerst zurück. Mit dem 7:6 gingen die Eidgenossen erstmals überhaupt in Front, retteten den Vorsprung über die Zeit und sich somit ins Spiel um Rang fünf. Hier revanchierten sich Patrick Moor und Simon Wuffli mit ihren Teamkollegen gegen Andorra mit 5:3 für die Niederlage im Gruppenspiel.

Nach der Heimreise geniessen die Vordemwalder bis Mitte August eine Pause, ehe sie mit ihrem Verein die Rollschuhe für die Vorbereitung auf die Saison 2018/19 wieder schnüren.

EM in La Coruña:

Viertelfinals: Portugal – England 14:2. Frankreich – Deutschland 5:2. Andorra – Italien 2:6. Schweiz – Spanien 3:10. – Halbfinals: Spanien – Frankreich 8:2. Portugal – Italien 4:2. – Um Platz drei: Frankreich – Italien 2:5. – Final: Spanien – Portugal 6:2. – Platzierungsspiele: Belgien – Holland 3:15. England – Andorra 2:8. Schweiz – Deutschland 7:6 n.V. – Um Platz 7: England – Deutschland 6:12. – Um Platz 5: Andorra – Schweiz 3:5. – Schlussrangliste: 1. Spanien. 2. Portugal. 3. Italien. 4. Frankreich. 5. Schweiz. 6. Andorra. 7. Deutschland. 8. England. 9. Österreich. 10. Holland. 11. Belgien.