
«Sirenen ertönen auch ohne Strom» – heute findet der jährliche Test statt
«ALLGEMEINER ALARM» UND «WASSERALARM»
Heute Mittwochnachmittag, 7. Februar, findet in der ganzen Schweiz und in Liechtenstein von 13.30 Uhr bis spätestens 15.00 Uhr der jährliche Sirenentest statt. Die Bevölkerung hat keine Schutzmassnahmen zu ergreifen. Ausgelöst wird um 13.30 Uhr das Zeichen «Allgemeiner Alarm», ein regelmässig auf- und absteigender Heulton von einer Minute Dauer, der H nach einem Unterbruch von zwei Minuten noch einmal während einer Minute zu hören ist. Wenn nötig darf die Sirenenkontrolle bis 14.00 Uhr weiter geführt werden.
Ab 14.15 Uhr bis spätestens 15.00 Uhr wird im gefährdeten Gebiet unterhalb von Stauanlagen zusätzlich das Zeichen «Wasseralarm» getestet. Dieses besteht aus zwölf tiefen Dauertönen von je 20 Sekunden, die in Abständen von 10 Sekunden erfolgen. Die wichtigsten Informationen können auch auf Teletext, Seiten 680 und 681, nachgelesen werden. Die Bevölkerung wird um Verständnis für die mit der Sirenenkontrolle verbundenen Unannehmlichkeiten gebeten. (RAN)
Guido Beljean Sektionsleiter Koordination Zivilschutz im Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau. Er kommt aus Kölliken.
Heute erfolgt der nationale Sirenentest. Wie sieht das im Aargau aus?
Guido Beljean: Wir testen im Aargau die Funktionalität der 363 stationären Sirenen, die auf den Gebäuden montiert sind und die rund 250 mobilen Sirenen, die auf Fahrzeugen montiert sind. Diese fahren in den abgelegenen Orten die entsprechenden Routen ab.
Was testen Sie und die Mitglieder der regionalen Führungsstäbe ganz genau?
Wir schauen, ob die Sirenen überhaupt funktionieren, also den technischen Aspekt, aber natürlich wollen wir auch die Bevölkerung sensibilisieren, damit sie in einem Ernstfall richtig reagiert.
Was muss denn bei einem Sirenenalarm getan werden?
Es ist ja so, dass immer zuerst ein «Allgemeiner Alarm» ausgelöst wird. Wenn dieser ertönt sollte man sofort das Radio einschalten und die Informationen der Behörden befolgen. Auch bei einem «Wasseralarm» erfolgt zuvor immer ein «Allgemeiner Alarm». Wer in einem Gebiet lebt, das durch Stauanlagen gefährdet ist, bekommt beim Bezug der Liegenschaft Infos über das richtige Verhalten. Bei einem «Wasseralarm» muss man sich umgehend in ein höher gelegenes Gebiet verschieben.
Wie viele Sirenen funktionieren nicht?
In der Vergangenheit haben durchschnittlich 1 bis 2 Prozent der Sirenen nicht auf Anhieb oder gar nicht funktioniert.
Ist es eigentlich noch zeitgemäss, die Bevölkerung mit Sirenen auf Gefahren hinzuweisen oder planen die Verantwortlichen schon Alternativen?
Es gibt schon Alternativen, doch bei Stromausfall funktionieren bei weitem nicht mehr alle elektronischen Geräte. Das einzige, was sich bis jetzt immer bewährt hat, sind die Sirenen. Die haben eine interne Notstromversorgung und funktionieren auch ohne Stromanschluss. Wir planen für die Zukunft auch Notfalltreffpunkt, wo die Bevölkerung Informationen abholen kann.
Gab es in den letzten Jahren spezielle Ereignisse?
Ja, meist hat das aber nichts mit dem Sirenentest zu tun, sondern wenn ein Fehlalarm ausgelöst wird. Das kommt ein- bis zweimal pro Jahr vor und ist fast immer auf einen technischen Defekt zurückzuführen. Die Leute fragen dann meist auf der Notrufzentrale der Polizei nach.
Wie gross ist der Aufwand für diesen Test, sprich, wie viele Leute sind darin involviert?
Das ist schwierig zu sagen, denn der Kanton erteilt ja den Auftrag an die regionalen Führungsorgane zur Durchführung des Tests. Diese setzen dann einzelne Zivilschutzpflichtige ein, die vor Ort die Kontrollen oder die Sirenenfahrten durchführen. Der Aufwand hängt von der Anzahl Sirenen ab, die jede Organisation zu kontrollieren hat, im Schnitt sind das zwischen einer und sieben Sirenen pro Gemeinde.
Wann war der letzte Ernsteinsatz einer Sirene im Aargau?
In den letzten Jahren kam es im Aargau zu keinem Ernstfalleinsatz einer Sirene. Wann sie letztmals aktiv benutzt wurden, ist mir nicht bekannt.