
So geht Rock’n’Roll!
Bei Bryan Adams war beides da: die bei Seven vermisste Publikumseuphorie – aber leider auch der nicht benötigte Regen.
Meteo-Insider wussten es: der Regen war auf 22 Uhr angekündigt. Und dieser hielt Wort. 45 Minuten nach Konzertbeginn machte der Himmel doch noch seine Schleusen auf und die Nässe fiel empor. Doch Bryan Adams musste sich keine Sorgen machen: seine Fans brachten eben diese Euphorie auf, die es bei Seven noch vermissen liess. Es blieb und rockte und sang weiter, als ob nichts passierte.
Der Kanadier hatte die 7700 Besucherinnen und Besucher – 300 fehlten für einen ausverkauften Abend – des «Super Tuesday» von Beginn an im Griff, musikalisch wie auch menschlich. Mag man im Vorfeld und hinter den Kulissen auch von einigen Starallüren gemunkelt haben – auf der Bühne war von diesen keine Sekunde etwas zu spüren. Er scherzte mit seinen Fans – nicht immer ganz jugendfrei – nahm sie in seine Performance auf und egal, ob er nun den Balladensänger oder die Rockgöre gab: es war immer authentisch.
Er ist durchaus nicht mehr der Jüngste, und als sich schon früh herausstellte, dass da ein sehr rockiges Set auf den «Heitere» losgelassen wird, dachte der einte oder andere Pessimist schon, Adams würde dies nicht fast zwei Stunden lang durchhalten. Er tat es. Zwar legte er immer wieder – ebenfalls völlig überzeugende – Solo-Akustiksets hin, wirbelte zuvor und danach aber derart agil über die Bühne, dass es einen Axl Rose neidisch machen würde.
Ob «Summer of ’69», «Run to you», «18 til I die», «Cuts like a knife» und vielen mehr – Adams rockte! Und er hat genug Hits im Sack, um seine Fans jede Minute, ja jede Sekunde in den Bann zu ziehen, ohne sich zu wiederholen. Und auch ganz alleine auf der Bühne, einzig von seiner Gitarre begleitet, macht er eine ebenfalls gute Falle. Der Mann hat einfach Klasse – das Publikum in diesem Fall auch!