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Spaziergang durch ein Lebenswerk

Bücher, Hörbücher, Kinderbücher, Filme, Lieder, Fernseh- und Radioauftritte – das Werk des mit vielen Preisen ausgezeichneten Schweizer Schriftstellers, Dichters, Kabarettisten und Liedermachers Franz Hohler ist eindrücklich. Seit 50 Jahren beobachtet und beschreibt er scharfsinnig und feingeistig die alltäglichen Sonderbarkeiten des Lebens. In der ausverkauften Kölliker Aula nahm er Ende November die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine poetische Reise. Sie führte von seinem ersten Gedicht, das er als 9-jähriger Junge schrieb, bis hin zur heutigen Zeit, in der er über das Älterwerden und den «Allmählichkeitsschaden» sinniert. Ob die Sonne nun aufgeht oder die Welt untergeht, oder ob Erbsen das Universum entstehen liessen – philosophisch ergründete er die grossen Geheimnisse der Menschheit. Hochaktuelle Themen wie Corona, Migrantenströme in den Alpen oder Enkeltrick-Betrüger sezierte er vergnüglich mit seiner scharfen Beobachtungs- und Dichtungsgabe. Als krönenden Abschluss und zur grossen Freude des Publikums gab er eines seiner berühmtesten Stücke zum Besten: das «Totemügerli». Franz Hohler schloss den Abend verschmitzt in Anspielung auf das Missverständnis, dass Leute ihn schon als verstorben hielten: «Ich bin gerne Dichter – ein lebender Dichter». Das Publikum dankte es ihm mit tosendem Applaus. MUL