Spitex Region Zofingen AG: Änderung bei der Hauswirtschaft

«Dass wir uns ständig anpassen, war schon vor dem Austritt von Oftringen klar.» Christian Reize, Verwaltungsratspräsident Spitex Region Zofingen AG
«Dass wir uns ständig anpassen, war schon vor dem Austritt von Oftringen klar.» Christian Reize, Verwaltungsratspräsident Spitex Region Zofingen AG

Welche Anpassungen müssen in der Spitex Region Zofingen AG (SRZ) aufgrund des Austritts von Oftringen vorgenommen werden? Erhöhen sich die Kosten für die verbleibenden Gemeinden? Fehlt inzwischen die politische Legitimation der SRZ? Das sind einige der Fragen, die das Zofinger Tagblatt Christian Reize, dem Verwaltungsratspräsidenten der SRZ, schriftlich gestellt hat. Statt die Fragen direkt zu beantworten, verschickte die SRZ gestern eine Medienmitteilung. In dieser betonen die verbleibenden Aktionärsgemeinden Brittnau, Murgenthal, Rothrist, Strengelbach, Vordemwald und Zofingen, dass die SRZ «voll auf Kurs sei, die ihr aufgetragenen strategischen Ziele zu erreichen». Was mit dem Stützpunkt in Oftringen oder dem Personal passiert, wird nicht erwähnt.

Christian Reize sagt: «An der Aktionärsversammlung werden wir als Spitex Region Zofingen AG Anträge stellen, die uns als AG weitere Veränderungen respektive Entwicklungen ermöglichen.» Reize bestätigt, dass die Stützpunkt-Diskussion, im Sinne der Optimierung der Kosten ohne Reduktion von Dienstleistung, schon lange geführt werde. «Dass wir uns ständig, zum Wohle der Klienten und der Aktionärsgemeinden, anpassen, war schon vor dem Austritt von Oftringen klar und allen bekannt», sagt Reize. «Wir werden weiterhin finanzeffizient arbeiten und der Kundschaft eine hochwertige Qualität bieten.»

Finanzieller Beitrag an die Pro Senectute

Die hauswirtschaftlichen Leistungen dürften aber wohl als Diskussionsthema auf den Tisch kommen. Denn das ist der grosse Unterschied beispielsweise zur privaten Spitex des Lindenparks Oftringen. Dort werden hauswirtschaftliche Leistungen zwar angeboten, werden von der Gemeinde aber nicht übernommen. In der SRZ habe man für die hauswirtschaftlichen Leistungen bereits einen Konsens gefunden, heisst es in der Medienmitteilung: «Zukünftig unterstützen alle Gemeinden die hauswirtschaftlichen Leistungen der Pro Senectute mit dem gleichen Beitrag von zehn Franken, das ist neu», erklärt der Rothrister Gemeindeammann Ralph Ehrismann. Die hauswirtschaftlichen Leistungen der Spitex werden weiterhin über die Restkosten subventioniert.

Im Gespräch mit dem ZT betont Reize, dass die Spitex Region Zofingen AG durchaus konkurrenzfähig sei. Durch das Älterwerden der Gesellschaft und das Prinzip «ambulant vor stationär» steige die Anzahl der Leistungsstunden in der ambulanten Pflege jährlich an, wird die Zofinger Stadträtin Rahela Syed in der Mitteilung zitiert. Dadurch steigen die absoluten Kosten der Spitex. «Die Kosten pro Leistungsstunde sind jedoch gesunken und liegen unter dem kantonalen Mittelwert», betont Armin Schenk, Gemeinderat in Brittnau.

Mitarbeitende waren 160 000 Mal im Einsatz

Zur politischen Legitimation sagt Reize: «Die Aktionäre stehen hinter der Spitex Region Zofingen AG.» Die Gemeinde Oftringen habe Leistungen ausgeschrieben, welche die SRZ im Rahmen des aktuellen Auftrags der Aktionäre nicht anbieten könne, so Reize. Letztlich sei es so, dass sich die SRZ nach dem Auftrag der Aktionäre richte. Bereits heute habe man zahlreiche Synergieeffekte erzielen können, erläutert SRZ-Geschäftsführer Walter Hungerbühler in der gestrigen Medienmitteilung.

Gemäss Mitteilung sind die Mitarbeitenden der Spitex Region Zofingen jährlich über 160 000 Mal im Einsatz, pflegen mehr als 1800 Einwohnende im Einzugsgebiet, leisten über 42 000 Pflegestunden und rund 8000 Stunden in hauswirtschaftlichen Einsätzen. Aktuell werden vier Lernende zu Fachangestellten Gesundheit ausgebildet. «Nach einem leichten Nachfragerückgang, bedingt durch den Corona-Lockdown im Frühjahr, konnte die SRZ im zweiten Halbjahr eine um sechs Prozent gestiegene Nachfrage nach pflegerischen Leistungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen», so Hungerbühler. In Zukunft rechne man mit einem jährlichen Leistungszuwachs von 1500 bis 2500 Leistungsstunden.

Die Generalversammlung der Spitex Region Zofingen AG findet am 26. März statt. Dann soll der Geschäftsbericht 2020 mit weiteren Details zu den Zahlen 2020 veröffentlicht werden.