
Steigende Fallzahlen: Bundesrat lässt weiterhin auf konkrete Ansagen warten
Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset zeigten sich vor den Medien in Bern nach dem Treffen besorgt über die aktuelle Situation. «Es ist wieder kurz vor zwölf», sagte die Bundespräsidentin. Es brauche jetzt nochmals einen Ruck in der Bevölkerung, alle müssten sich wieder konsequent an Abstands- und Hygieneregeln halten. Das sei im Moment die wichtigste Botschaft. «Es ist wichtig, dass wir den Trend brechen und die Ausbreitung wieder bremsen», so Sommaruga weiter.
Konkrete Massnahmen oder Empfehlungen gaben die Vertreter von Bund und Kantonen am Donnerstag jedoch nicht bekannt. Diese würden sich in den nächsten Tagen überlegen, in welchen Bereichen weitere Massnahmen möglich sind, so Sommaruga. Geprüft werden soll etwa eine erneute Homeoffice-Empfehlung oder eine Ausweitung der Maskenpflicht. Die Entscheide müssten rasch gefällt werden, stellte Bundespräsidentin Sommaruga klar. Wann genau das geschehen soll, bleibt aber ebenfalls noch unklar.
Anstieg der Fallzahlen kommt früher als erwartet
Am Freitag wird sich nun der Vorstand der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) zu einer Sitzung treffen, an der auch Gesundheitsminister Alain Berset teilnehmen wird. «Wir müssen jetzt Klartext sprechen», sagte dieser. Der Anstieg der Fallzahlen sei stärker als in den Nachbarländern, und er sei deutlich früher gekommen als erwartet. Die Hospitalisationen seien noch unter Kontrolle, dürften jedoch in den nächsten Wochen weiter ansteigen. «Die Massnahmen sind bekannt», so Berset weiter. Die wichtigste sei die Verantwortung im persönlichen Verhalten.
Sämtliche Rednerinnen und Redner wurden derweil nicht müde zu betonen, dass die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen sehr intensiv sei und gut funktioniere. «Wir bleiben weiterhin in der besonderen Lage», so Sommaruga. Dass die Kantone im Lead sind, bedeute nicht, dass der Bundesrat sich zurücklehne.