
Steigt der RHC Vordemwald auf dem Mittelweg in die Nationalliga A auf?
Lange ist es her: Vor sechs Monaten hat der RHC Vordemwald bei der 1:4-Niederlage im Viertelfinal des Schweizer Cups gegen den RHC Genève sein letztes Pflichtspiel bestritten. Seither hat die Coronapandemie die Welt massiv verändert. Eine der wenigen Ausnahme bilden die sportlichen Erwartungen beim RHCV – denn diese sind nach wie vor die gleichen: «Primär wollen wir die Qualifikation unter den besten vier Teams abschliessen und so die Playoffs erreichen. Danach streben wir, wie jedes Jahr, den Aufstieg an», sagt Patrick Moor.
Der 27-jährige Küngoldinger weiss um die Schwierigkeit dieses Unterfangens. «Wenn aber alles stimmt und wir im Laufe der Saison Fortschritte machen, ist das sicher nicht unmöglich», sagt Moor. Dem RHCV komme entgegen, dass der SC Thunerstern als Favorit in die neue Spielzeit steigt. «Für uns ist das nicht schlecht, wenn diese Last auf den Schultern eines anderen Teams liegt», hofft Moor, der mit dem RHCV zuerst fünfmal auswärts antritt, ehe alle sieben Heimspiele in Serie folgen.
Noch erfordert die neue Konstellation viel Geduld
Ganz ohne Wandel überstand jedoch auch der RHC Vordemwald die letzten Monate nicht. Weil der Spanier Victor Sainz ein lukratives Angebot aus seiner Heimat angenommen hatte, verkündete der Klub Mitte August Patrick Moor und Torhüter Patrick Mühlheim als neues Spielertrainer-Duo. Die Umstellung ist Moor bisher einfach gefallen. «Im Training bin ich nicht zusätzlich gefordert, nur die Vorbereitung nimmt mehr Zeit in Anspruch», erklärt er.
Ob und wie sich die neue Konstellation an einem Spieltag bewährt, wird sich am Samstag (18 Uhr) beim Meisterschaftsstart in Uttigen zeigen. «Wenn Patrick nicht im Tor steht, wird er als Trainer fungieren. Ansonsten hilft uns Mike Braun als Betreuer aus», sagt Moor und ergänzt: «Es braucht sicher seine Zeit, bis alle Automatismen eingespielt sind.» Dasselbe gilt auch für die Spielweise des RHCV. «Unter Alejandro Rodriguez hielten wir offensiv an einem klaren System fest, bei Victor Sainz an keinem. Wir haben versucht, einen Mittelweg zwischen den Ideen unserer Vorgänger zu finden», sagt Moor.
Ein weiterer personeller Wechsel erfolgte beim Kader: Aldo Rui stiess von den Vordemwald White Sox zum RHCV und ersetzt Pelayo Ramos, den es wie Sainz zurück nach Spanien zog. «Pelayo war ein torgefährlicher Spieler, er wird uns sicher fehlen. Mit Aldos Zuzug sind wir aber kompetitiv genug», ist Patrick Moor zufrieden.
«Sind auf einem guten Weg»
Den ersten Ernstkampf der Saison 2020/21 bereits hinter sich hat der RC Vordemwald White Sox. Die Mannschaft um Spielertrainer Marco Moor verlor im Schweizer Cup gegen Weil mit 1:4. «Wir machten in der Verteidigung ein bis zwei Fehler und vorne hat das Abschlussglück gefehlt, aber unser System funktioniert grundsätzlich», zeigt sich Moor trotzdem zufrieden. Die Partie hat gezeigt: Wollen die White Sox in der kommenden Saison den angestrebten Ligaerhalt packen, müssen Moor und seine Spieler noch den einen oder anderen Schritt machen. «Wir sind aber auf einem guten Weg», betont der 27-jährige Küngoldinger. Weil die Konkurrenz zugelegt hat, rechnet er mit einer schwierigen Saison. «Wir werden auf jeden Fall das ganze Jahr gefordert», ist Moor überzeugt. Umso mehr, weil mit Daniel Göttmann (Rücktritt) und Aldo Rui (zum RHC Vordemwald) zwei Leistungsträger nicht mehr an Bord sind. «Wir sind jetzt etwas knapp besetzt, aber wir schaffen unsere Ziele auch mit acht Spielern», sagt Moor. Nun gelte es, in den kommenden Wochen an der Kondition zu büffeln, um spätestens mit Beginn der Playouts auf der Höhe zu sein. Oder wie es Marco Moor sagt: «Dann müssen wir voll im Saft sein.»