
Stein um Stein entsteht Lebensraum
Der blaue Bagger dröhnt. Die Mauereidechsen huschen davon. Noch ein paar feine Justierungen mit der Maschine und die ersten schweren Muschelkalksandsteine, einst aus hiesigem Fels gebrochen, sind um die St. Urbaner Tanzlinde platziert. So können die Mitglieder des Vereins «Lebendiges Rottal» und andere Interessierte zur Tat schreiten.
Beim Biodiversitätsförderprojekt des Vereins zählt jeder Quadratmeter, um den vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu helfen. Rund um die Trockenmauer entstehen magere Ruderalflächen – in unserer zuasphaltierten und intensivgrünen Siedlungs- und Kulturlandschaft sind diese rar geworden. So können hier bald wieder seltene und bunte Wildblumen spriessen, die Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten mit Pollen oder Nektar versorgen. Es gibt Bienen, die nur auf einer Pflanzenart oder -gruppe, etwa den Glockenblumen, Nahrung finden. Im sandigen Boden werden verschiedene Wildbienenarten ihre Nester anlegen können. Wieder andere mörteln diese Kinderzimmer an die mörtellose Trockenmauer. Die Mauereidechsen werden hier Käfer und Spinnen erbeuten, sind in den Spalten rasch in Sicherheit, wenn ihre Feinde auftauchen. Je magerer der Boden ist, umso vielfältiger wird der neue Lebensraum.
Der nächste Mauerbautag findet morgen Samstag, 4. Mai, von 9 Uhr bis 12 Uhr und 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr bei der Rottaler Tanzlinde in St. Urban statt. Der Verein empfiehlt gutes Schuhwerk, Arbeitskleider und -handschuhe. (mas)
Weitere Infos zur Veranstaltung mit der Treffpunktkarte und zu weiteren interessanten Jubiläumsveranstaltungen des Vereins «Lebendiges Rottal» sind erhältlich unter www.lebendigesrottal.ch oder beim Präsidenten Manfred Steffen, Telefon 062 922 88 40, verein@lebendigesrottal.ch