Stromkosten dank LED halbiert: Neue Strassenlaternen haben einen positiven Effekt

Im Sommer 2017 startete die Gemeinde Strengelbach mit der Sanierung ihrer Strassenlaternen. Ein Team aus Netzelektrikern vom AEW-Regionalcenter in Lenzburg war dazu im ganzen Dorf unterwegs und tauschte die alten Quecksilberdampflampen gegen stromsparende LED-Leuchten aus. Bis auf sieben Strassenlaternen, die in den nächsten drei bis vier Monaten umgerüstet werden, verfügen nun alle Lampen über die neue Technik. Positive Auswirkungen zeigen sich bereits jetzt: Lagen die Stromkosten für die Strassenbeleuchtung im Jahr 2016 bei jährlich 36 000 Franken, waren es im 2018 noch 17 000 Franken. Für das laufende Jahr rechnet die Gemeinde gar mit Kosten von 16 000 Franken. Der Kredit für die Umrüstung liegt bei 460 000 Franken, Schätzungen der Gemeinde zufolge dürften die Kosten den Kredit aber um circa 20 Prozent unterschreiten.

Weniger Lichtverschmutzung
Die alten Quecksilberdampflampen werden derweil nicht mehr produziert: Sie verbrauchen viel Strom, sind ineffizient und schaden der Umwelt. Weil sie mit ihrem Schein nicht nur die Strasse, sondern auch den Himmel darüber erleuchten, tragen sie viel zur Lichtverschmutzung bei. Darunter leiden vor allem nachtaktive Tiere wie Insekten, Fledermäuse oder manche Vogelarten. Sie werden vom UV-haltigen Licht angezogen und in ihrem Biorhythmus gestört. Der LED-Lichtstrahl leuchtet zwar heller, kann aber konzentriert ausgerichtet und in der Helligkeit beliebig geregelt werden. Das freut auch den Menschen, wie Rückmeldungen der Strengelbacher Bevölkerung zeigen. «Die Reaktionen auf die LED-Leuchten waren positiv», sagt Gemeindeschreiber Silvan Scheidegger. So habe ein Bürger zum Beispiel gemeint, er brauche jetzt eine eigene Beleuchtung auf dem Sitzplatz, wenn er dort abends Zeitung lesen wolle.

Unterhaltskosten geringer
Neben Strengelbach haben viele weitere Gemeinden in der Region auf LED umgerüstet – so zum Beispiel auch Brittnau, wo damit im letzten Sommerhalbjahr rund die Hälfte an Stromkosten für die Strassenlaternen eingespart werden konnte: Verbrauchten die alten Strassenlaternen im Sommerhalbjahr 2017 noch 87 544 Kilowattstunden, was Kosten von 12 308 Franken verursachte, waren es letztes Jahr nur noch 33 820 Kilowattstunden mit Kosten von 6567 Franken. In Vordemwald, wo insgesamt 73 LED-Lampen und 117 sogenannte Retrofit-Leuchten (LED-Ersatzlampen) installiert wurden, kann ebenfalls rund die Hälfte an Energie eingespart werden. «An Kosten sparen wir rund 3500 Franken», sagt Gemeindeschreiber Stephan Niklaus. Dies sei jedoch nicht ganz ins Verhältnis zur Energieeinsparung zu setzen: Vordemwald bezieht Regiostrom. Deutlich zeigen sich die Auswirkungen jedoch bei den Unterhaltskosten: Diese konnte die Gemeinde seit der Umstellung auf LED um rund einen Drittel reduzieren.

Andere Gemeinden rüsten schrittweise auf die neue Technik um. In Rothrist zum Beispiel werden die Strassenlampen im Zuge von Sanierungen am Netz umgebaut. Durch die bereits installierten LEDs sanken die Stromkosten von 84 884 Franken (2016) auf 73 465 Franken (2017). Einen Dämpfer gibt es allerdings, wie Walter Gloor, Leiter Abteilung Planung und Bau, sagt: «Leider wird ein grosser Teil der Einsparung durch Strompreiserhöhungen zunichtegemacht.» So lagen die Stromkosten im vergangenen Jahr wiederum bei rund 81 000 Franken.