Studierende mit 100 Aktionen zum 100. Geburtstag

Die «Schweizerische Sozial-caritative Frauenschule» in Luzern. Sie bildete Töchter der gehobenen Gesellschaft für ehrenamtliche Tätigkeiten aus. Die Gründungszeit fiel in die Zeit des Ersten Weltkriegs, die auch in der Schweiz grosse Armut und Entbehrungen mit sich brachte. Die sozialen Spannungen entluden sich 1918 im landesweiten Generalstreik. Die in sozial-caritativer Arbeit ausgebildeten Frauen sollten helfen, mit der «heimatschaffenden Kraft der Frau» eine Beruhigung herbeizuführen und den sozialen Frieden zu sichern. Das war der Anfang der langen Geschichte der Institution, die über verschiedene Vorgängerschulen zur heutigen Hochschule Luzern – Soziale Arbeit führte. «Das Ziel der Ausbildung und der humanitäre Gedanke, Menschen in erschwerten Lebenslagen zu unterstützen, sind bis heute gleichgeblieben», sagt Dorothee Guggisberg, Direktorin des Departements Soziale Arbeit. «Verändert hat sich der gesellschaftliche Stellenwert der Sozialen Arbeit: Aus der karitativen Freiwilligenarbeit sind eine Hochschuldisziplin und ein bezahlter Fachberuf geworden.» Fachpersonen der Sozialen Arbeit sind heute überall dort im Einsatz, wo Menschen zusammenleben: in sozialpädagogischen Einrichtungen, in Sozialämtern, in der Quartierarbeit, im Strafvollzug oder auch in der Flüchtlingsarbeit.

«Bis heute ist Soziale Arbeit eine Arbeit an der Gesellschaft», sagt Dorothee Guggisberg. Und sie sei unverzichtbar, denn sie leiste einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg und zum sozialen Frieden im Land. «In der Aus- und Weiterbildung am Departement Soziale Arbeit nehmen wir die aktuellsten Entwicklungen und Bedürfnisse in der Gesellschaft auf und tragen so zu einem wirkungsvollen Sozialwesen bei.»

Jubiläumsanlass im KKL
Das Jubiläumsjahr der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit wird mit verschiedenen Projekten und Veranstaltungen begangen. Teil davon sind «100 Aktionen», welche die Studierenden von Mitte Februar bis Anfang März in der Zentralschweiz und darüber hinaus durchführen. Den Aktionen liegt das Lehr- und Lernkonzept «Service-Learning» zugrunde. Service-Learning verknüpft die akademische Lehre mit zivilgesellschaftlichem Engagement. Die Studierenden können ihr Wissen praktisch anwenden und sich im Rahmen des Studiums aktiv für das Wohl der Gesellschaft einsetzen. April bis Juni greifen sechs Veranstaltungen in den Zentralschweizer Kantonen sozialpolitische Fragen auf. Am 28. Juni 2018 schliesst ein Jubiläumsanlass im Kultur- und Kongresszentrum Luzern KKL die Feierlichkeiten ab. Er zeigt – auch in historischen Rückblenden – den Beitrag der Sozialen Arbeit zur gesellschaftlichen Entwicklung.

Total über 1700 Studierende
Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit ist mit 792 Studierenden in der Ausbildung und rund 1000 Studierenden in der Weiterbildung eine der grösseren Schulen für Soziale Arbeit in der Schweiz.

Im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit bildet die Hochschule Luzern Sozialarbeiterinnen, Soziokulturelle Animatoren und Sozialpädagoginnen aus. Zudem bietet sie zusammen mit den Fachhochschulen Bern, St. Gallen und Zürich den Master-Studiengang in Sozialer Arbeit an. (PD)