SVP-Ortspräsident ruft zum Widerstand gegen Rikner Bus-Linie auf

An der Gemeindeversammlung vom 11. Juni wird in Murgenthal über einen Kredit zur Anbindung von Riken an den öffentlichen Verkehr abgestimmt. Rund 430 000 Franken soll das Projekt, welches drei neue Bushaltestellen vorsieht, kosten. Nun regt sich Widerstand gegen das Projekt, welches die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten immer wieder realisieren wollte. Raphael Ryser, Präsident der SVP Murgenthal und Anwohner der Strecke, verteilte in seiner Nachbarschaft einen Flyer, der zum Besuch der Gemeindeversammlung und der Ablehnung des entsprechenden Traktandums aufruft. Das Projekt sei «realitätsfremd und teuer», so Ryser, der sich mit weiteren Bewohnern seines Quartiers zusammengetan hat, in seinem Flugblatt. «Zuerst muss ich betonen, dass sich niemand am Bus per se stört«, erklärt Ryser. «Wir stören uns an den Kosten, die in den Unterlagen mit 430 000 Franken und in der Machbarkeitsstudie mit über 900 000 Franken ausgewiesen werden.» So entstehe der Eindruck, dass das Projekt nur 430 000 Franken kostet. Weiter würden sich die Anwohner an der Streckenwahl stören, die von Riken her auf einem Schulweg verläuft und am Weidhoger durch ein Nadelöhr führt. «2016 wurde über die Einführung einer Tempo-30-Strecke auf genau dem Abschnitt diskutiert, um die Schulwegsicherheit zu erhöhen.» Zwar kam Tempo 30 nicht zustande, dafür wurden im Weidhoger zur Erhöhung der Sicherheit zwei Poller installiert. «Nun soll gar ein Linienbus die Strecke befahren und die Poller wieder entfernt werden? Das geht nicht auf.» Raphael Ryser und seine Mitstreiter haben den Eindruck, dass die Gemeinde das langersehnte Projekt nun schnell und ohne Rücksicht auf Verluste durchdrücken will. Sinnvollere Lösungen, mit erheblich weniger baulichen Veränderungen, seien deshalb nicht beachtet worden.

«Der Kostenunterschied zwischen dem Traktandum und der Machbarkeitsstudie liegt daran, dass seit der Machbarkeitsstudie etliche Sachen – wie überdachte Bushäuschen – gestrichen wurden», erklärt Gemeindeammann Max Schärer. Die Differenzen seien übrigens im Traktandenbüchlein aufgeführt. Zur Streckenwahl sagt er: «Wir haben ein enges Zeitfenster, welches der Fahrplan vorgibt.» Innerhalb des Zeitfensters sei die nun gewählte Strecke die bestmögliche. Und dem Gemeinderat sei klar, dass die Schulwegsicherheit genau beobachtet werden müsse. «Bereits bei der Testfahrt haben wir Lösungsansätze diskutiert.»