Taskforce befürchtet, dass die dritte Welle schlimmer wird als die zweite

«Die Epidemie in der Schweiz ist eine B.1.1.7-Epidemie.» Die Taskforce geht in ihrem neusten wissenschaftlichen Update davon aus, dass sich das befürchtete Szenario eingestellt hat, dass sich unter dem Mantel des «normalen» Infektionsgeschehens eine dritte Welle aufgebaut hat, die von der britischen Mutante getrieben wird.

Sie ist ansteckender als der bisherige «Wildtyp». Die Zahlen deuten darauf hin, dass sich diese höhere Infektiosität bei uns in der Grössen­ordnung um plus 63 Prozent bewegt. Das ist der entscheidende Faktor, dass die Zahlen wieder steigen.

Die Impfungen reichen noch nicht, um den Trend zu bremsen

«Alle unsere Modellierungen deuten darauf hin, dass die momentane Anzahl von Personen mit Immunität aufgrund von Impfung oder durchgemachter Infektion über die nächsten Wochen noch deutlich zu tief sein wird, um diesen steigenden Trend zu bremsen.» Die Impfungen haben dazu geführt, dass die Zahl der Hospitalisationen und Todesfälle unter den älteren Menschen abgenommen hat. Die Verlagerung auf die jüngeren Generationen ist sichtbar, aber sie folgt in absoluten Zahlen nicht der Zahl der zunehmenden Fälle.

Etwas bringen würde eine Änderung der Impfstrategie: die zweite Dosis erst nach sechs Wochen und das sofortige Verimpfen aller gelieferten Impfdosen. Eine Grösse, welche das Infektions­geschehen massgeblich beeinflusst, ist die Impfrate, wie nachfolgende Grafik zeigt.

Einen Einfluss haben wird auch das Testen. Die Annahmen der Taskforce sind aber ambitioniert: 50 Prozent der Bevölkerung sollten bereit sein, sich regelmässig einmal in der Woche testen zu lassen. Ein positiver ­Effekt würde sich schon einstellen, wenn tatsächlich 10 Prozent einmal in der Woche getestet würden.

Weiterhin Masken tragen – auch im Fitnessstudio und beim Singen

Das strikte Einhalten der Basismassnahmen (Masken, Abstand, Hände waschen) sei umso wichtiger, betont die Taskforce. Besonders bei Tätigkeiten drinnen, bei denen eine höhere Transmissionsgefahr besteht, sei das unverzichtbar. Auch wenn jetzt wieder mehr Aktivitäten möglich sind, sollte die Zahl der Kontakte «auf ein Minimum begrenzt» werden.