Tempo 30: Locker-schnell von A nach B

Eines vorweg: Wie sinnvoll die geplante neue Tempo30-Zone in Rothrist ist, will ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Ich selbst fahre viel Auto – und komme natürlich gerne zügig von A nach B. Was mir auffällt, sind die teilweise hanebüchenen Argumente, die gegen Tempo 30 ins Feld geführt werden. Das Gewerbe etwa sei darauf angewiesen, seine Aufgaben innerhalb nützlicher Frist zu erfüllen, war kürzlich in einer Schweizer AutoZeitschrift zu lesen. «Es kann es sich nicht leisten, gemächlich durch die Stadt zu tuckern.» Das ist – sorry – blanker Unsinn. Tagsüber, wenn die meisten Gewerbler unterwegs sind, bremst sie der dichte Verkehr und nicht Tempo 30 aus. Wahrscheinlich trifft sogar das Gegenteil zu: Dank gemächlichen Fahrens kommt man – ausser nachts –in dicht besiedelten Gebieten sogar schneller zum Ziel. Weniger Tempo verringert die Handorgel-Effekte, weniger Handorgel-Effekte verringern Staus. In einer 8,5- Millionen-Schweiz mit immer mehr Fahrzeugen auf den Strassen muss man sich von den alten Denkmustern lösen, ohne gleich die Freude am Autofahren verlieren zu müssen. Grossflächige Tempo-30-Zonen sind eine gute Sache – zu diesem Schluss kann man auch kommen, wenn man nicht rot-grün wählt.