Tiktok, Snapchat und Instagram: So will das BAG die Jungen zum Impfen animieren

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Die 12- bis 29-Jährigen stecken sich aktuell am häufigsten mit Corona an. Mit ein Grund dafür ist die vergleichsweise tiefe Impfquote bei den jungen Erwachsenen. Von den 12- bis 19-Jährigen sind rund 40 Prozent mindestens einmal geimpft, bei den 20- bis 29-Jährigen sind es knapp 56 Prozent.

Auch Junge können schwer erkranken

Der tiefen Impfquote in dieser Altersklasse begegnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun mit einer neuen Kampagne, die sich explizit an Jugendliche und junge Erwachsene wendet. «Diese Altersklasse hat in den vergangenen Monaten grosse Opfer gebracht», sagt Adrian Kammer, Kampagnenleiter beim BAG. Man wolle nun die jungen Erwachsenen direkt ansprechen – denn: «Covid-19 kann auch bei Jungen schwere Verläufe verursachen. Davor wollen wir sie schützen», erklärt Kammer. Zugleich werde der Alltag mit der Zertifikatspflicht einfacher, wenn man geimpft sei.

 

Auch Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, verweist einmal mehr auf die Bedeutung der Impfung: «Das Risiko, schwer zu erkranken, ist mit einer Impfung um ein Vielfaches kleiner. Zudem kann die Entwicklung neuer Varianten stark verlangsamt werden.» Gerade junge Menschen würden mit der Impfung einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten, so Masserey weiter. Und vor allem auch im Winter, wenn wieder mehr Zeit in geschlossenen Innenräumen verbracht werde, sei eine hohe Impfquote ein wichtiger Faktor zur Reduktion der Ansteckungen.

Mit Fail-Videos zum Impferfolg?

Die Kampagne startet am Dienstag mit drei Videos, die ausschliesslich in den sozialen Netzwerken Snapchat, Instagram, Youtube, Facebook und Tiktok platziert werden. Sie dauert bis Ende Oktober und beinhaltet nebst den Videos unter anderem auch Plakate. Für die Kampagne hat das BAG 230’000 Franken investiert. Mehr als die Hälfte davon wird für die Distribution und Bewerbung der Inhalte aufgewendet.

Die Kernbotschaft der Kampagne ist deutlich: «Lasst euch impfen!». Es wird immer wieder betont: Die Ansteckung mit dem Virus ist gefährlicher als die Impfung. In den kurzen Videos werden Jugendliche gezeigt, die sich in einer unterhaltsamen Aktion befinden und sich etwas trauen. Am Ende wird darauf hingewiesen, dass man sich impfen lassen soll.

 

Das Motiv der Angst ist genauso präsent wie jenes des Mutes. Nicht ohne Grund, wie Adrian Kammer ausführt: «Gerade junge Leute haben viele diffuse Ängste in Bezug auf die Impfung, die sich nicht ganz zuordnen lassen. Mit den Videos wollen wir diesen Bedenken begegnen.» Dafür hat das BAG eine Webseite lanciert, die sich ebenfalls direkt an diese Zielgruppe richtet.