
Torhüter Simon Rytz ist die Oltner Lebensversicherung
Eine Offensive gewinnt Spiele, eine Defensive holt Meisterschaften. Diese Weisheit trifft zumindest auf die Oltner Viertelfinal-Serie gegen Visp zu. Torhüter Simon Rytz hat den EHC Olten in die Halbfinals gehext: Vier Spiele, vier Siege, nur sieben Gegentore bei 130 Schüssen aufs Oltner Tor. Macht 1,68 Gegentore pro Spiel und eine Fangquote von 94,6 Prozent. Das sind eindrückliche Werte, die unterstreichen, wie wichtig der Goalie für seine Equipe war. Rytz auf seine persönlichen Werte angesprochen, stappelt tief: «Ich habe versucht, mich auf jedes einzelne Spiel zu fokussieren und nicht die Serie als Ganzes zu betrachten. Ich wollte jedes Mal mein Bestes geben und wusste, dass ich das kann. Ich bin froh, hat es geklappt. Ich bin im Grossen und Ganzen zufrieden. Aber für eine gute Torhüterleistung braucht es immer auch eine gute Teamleistung», bilanziert Rytz. Gewichtige Ausfälle wie Schirjajew, Horansky oder Truttmann hätte das Team als Ganzes kompensiert. «Umso mehr sind wir zusammengestanden. Das schweisst zusammen. Jeder weiss, was zu tun ist. Jeder hat seine Rolle wahrgenommen und seinen Job gemacht», so der 35-jährige Goalie.
Es passt dazu, dass Simon Rytz trotz persönlich überragender Werte das Team in den Vordergrund stellt. Rytz macht es auch dann, wenn es ihm persönlich nicht rund läuft. So geschehen in den Playoffs vor einem Jahr, als die Gegebenheiten umgekehrt waren, sich Matthias Mischler in einen Rausch spielte und Rytz die Ersatzrolle blieb. «Mischler und ich verstehen uns blendend und schätzen uns gegenseitig sehr. Wir kennen die Rolle des Gegenübers, wissen das einzuordnen und damit umzugehen», so Rytz, dessen Vertrag noch bis Ende Saison 2020 läuft. Es brauche leider nun mal nur einen Goalie, was für keinen Torhüter der Welt eine einfache Situation sei. Klar ist: Behält Rytz seine Leistung konstant hoch, gibt es für Trainer Bartolone kaum Gründe, zu rotieren.
130 Schüsse in vier Partien hatte Rytz zu parieren, ein überdurchschnittlich hoher Wert. Lässt der EHC Olten zu viele Abschlüsse zu? «Es sind nur Zahlen», sagt Rytz. Es komme immer darauf an, wie sich die Zahlen ergeben, auch die Qualität der Schüsse sei entscheidend. «Wir hatten teilweise etwas viele Strafen genommen, was die Zahl schnell mal nach oben schraubt.»
Acht spielfreie Tage verbringt der EHC Olten nach der Viertelfinal-Serie, ehe am Sonntag die Halbfinals ihren Auftakt finden. Kommt diese Pause dem EHCO zugute oder fällt man in einer solchen Zeit komplett aus dem Rhythmus? Rytz: «Zuerst einmal waren wir froh, dass wir in vier Spielen durch waren. Wichtig ist, dass man nach der Serie die Spannung etwas loslässt und sich erholt, um dann aber im richtigen Moment wieder hochzufahren und den Fokus wieder findet, wenn es gefragt ist», weiss Oltens Schlussmann.
Halbfinalgegner ist der SCL
Erst im siebten Playoff-Viertelfinal-Spiel zwischen Ajoie und Thurgau wurde bekannt, wer der Halbfinalgegner des EHC Olten wird. Und nach dem 2:1-Auswärtssieg der Thurgauer ist die Überraschung und damit das Derby im Halbfinal perfekt. Gegen Langenthal hat der EHCO eine 5:3-Siegesbilanz aus den acht Qualifikationsduellen vorzuweisen. Brisant: Zwei Mal ging der EHCO in der abgeschlossenen Qualifikation ohne ein geschossenes Tor als Verlierer vom Eis. Einmal davon gegen Langenthal (0:3) Mitte Februar.