
Trainerwechsel beim FC Rothrist: «Wir mussten handeln»
Oscar Muino hätte gerne als Trainer in Rothrist weitergearbeitet. (Bild: Otto Lüscher) Oscar Muino hätte gerne als Trainer in Rothrist weitergearbeitet. (Bild: Otto Lüscher)
Die 1:4-Pleite im Achtelfinal des Aargauer Cups gegen den FC Lenzburg am Dienstag war die berühmte Niederlage zu viel. Gestern Abend gab der FC Rothrist bekannt, dass man sich per sofort von Trainer Oscar Muino trennt. Damit hat die ungenügende Vorrunde der Rothrister einen neuen Tiefpunkt erreicht. Denn mit nur einem Sieg und fünf Unentschieden aus zehn Partien ist der meistgenannte Favorit auf den 2.-Liga-Meister-Titel den Ansprüchen bisher nicht gerecht geworden. «Die Tabelle täuscht nicht. Über die Resultate müssen wir nicht diskutieren», sagt FCR-Vizepräsident Foti Konstantin zum 13. Zwischenrang und der Klassierung unter dem Strich.
Jetzt soll Nicola Nocita für frischen Wind sorgen
Die Zeit zum Trainerwechsel drängte beim FC Rothrist, weil im Falle eines coronabedingten Saisonabbruchs die Meisterschaft gewertet werden soll – sofern die Vorrunde komplett zu Ende gespielt wird. Schafft der FCR also in den verbleibenden vier Spielen den Sprung über den Strich nicht, würde er im schlimmsten Fall absteigen. Dieses Szenario will man auf der Stampfi unbedingt verhindern. «Der Vorstand hatte das Gefühl, dass sich in den restlichen Spielen nichts ändern wird und es frischen Wind von aussen braucht. Deshalb mussten wir handeln», erklärt Foti Konstantin.
Für den erhofften Aufschwung soll Nicola Nocita sorgen. Der 52-jährige Oftringer tritt die Nachfolge von Oscar Muino an. «Er kommt aus der Gegend, kennt die Problematik und weiss, wie man schwierige Situationen meistert», sagt Konstantin über den früheren Trainer des FC Oftringen und SC Zofingen. Nocita erhält in Rothrist einen Vertrag für die nächsten zweieinhalb Spielzeiten und soll nach dem Ligaerhalt den vielversprechenden Nachwuchs im Fanionteam integrieren. «In den nächsten Jahren rücken gute Junioren nach. Wir haben etwas aufgebaut, davon wollen wir nun profitieren», sagt Konstantin.
Enttäuschung bei Muino, Zuversicht bei Konstantin
An Oscar Muino geht die Trennung nicht spurlos vorbei. «Jeder, der mich kennt, weiss, dass die Enttäuschung gross ist», sagt der 35-jährige Zofinger, der seit September 2017 als Hauptübungsleiter an der FCR-Seitenlinie fungierte. Er hätte gerne mit der Mannschaft weitergearbeitet und sie aus dem Tabellenkeller geführt. «Es ist aber so, wie es ist. Das muss ich akzeptieren», sagt Muino.
Foti Konstantin ist nach wie vor davon überzeugt, dass beim FC Rothrist genug Klasse vorhanden ist, um den drohenden Fall in die dritte Liga abzuwenden. «Auf dem Papier gehören wir zu den drei besten Teams der Liga», sagt er, warnt aber: «Mit Qualität und Erfahrung macht man nicht alles wett. Wenn der Gegner läuferisch besser ist, nützt einem die Routine nichts.» Immerhin sei der Teamgeist intakt, was ihn für den Vorrunden-Endspurt positiv stimmt. «Die Mannschaft ist nicht tot», betont Konstantin, «im Gegenteil, die Stimmung ist sehr gut.»
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