
Trotz Streit im Kopf eine Runde weiter
Im sechsten Spiel der Best-of-7-Serie bezwang der SC Langenthal den HC Thurgau mit 3:1. Auch wenn letztlich Dusel dazugehörte, zogen die Oberaargauer verdient in den Halbfinal ein.
Es ist die 53. Minute, die für viele SCL-Fans vor dem Fernseher die langersehnte Erlösung bringt. Yves Müller schiesst von der blauen Linie, Marc Kämpf lenkt die Scheibe im Slot ab, Thurgau-Torhüter Nicola Aeberhard ist geschlagen. Für den Torschützen ein Treffer mit Symbolcharakter: «Die Serie wurde über den Kampf entschieden. Dass dieses Tor nicht schön, aber wichtig war, passt dazu.» 41 Sekunden vor Schluss beförderte Dario Kummer die Scheibe ins leere Tor. Das 3:1 besiegelte den Sieg, mit dem die Langenthaler die Serie mit 4:2 und somit zu ihren Gunsten enden liessen. «Heute hatte ich Streit mit meinem Kopf», sagte Kummer später, die Niederlage im fünften Spiel nach 100 Minuten sei schwer zu verdauen gewesen. Das habe sich auch auf diese sechste Partie ausgewirkt.
Letzteres sah man vor allem im zweiten Abschnitt. Für einmal besass nämlich Thurgau die Oberhand. Langenthal führte zwar dank einem Tor von Ronny Dähler (9.), der Angriffsmotor der Gäste geriet nach dem eigentlich passablen Start aber mächtig ins Stocken. Thurgau erzeugte Druck, schien agil und weit aggressiver. Dass Langenthal drei Mal alleine aufs Tor ging und scheiterte, machte die Ausgangslage für den Zuschauer noch haarsträubender. Zweifellos verdient war der Treffer zum 1:1, erzielt von Patrick Spannring (33.), wobei er aus dem Slot heraus die Scheibe über Pascal Caminadas Schulter hinweg ins Tor schoss.
Möge gewinnen, wer den Sieg mehr will
War es dann im letzten Drittel doch die individuelle Klasse, die die Stärkeverhältnisse auf Seiten der Langenthaler drückte? «Wir haben es in der Pause angesprochen. Jetzt gewinnt jenes Team, welches den Sieg mehr will», sagte Marc Kämpf. Wohl auch deshalb reagierten die Langenthaler und zeigten nach dem schwachen zweiten Abschnitt eine verbesserte Leistung. Thurgau verzeichnete kaum mehr Chancen, Langenthal hatte die Partie im Griff.
Und so ist der Halbfinal-Einzug letztlich nicht gestohlen. «Wir hatten tolle Spiele in dieser harten Serie», sagt Kämpf und ist überzeugt, dass dies der weiteren Saison dienen kann: «Es schweisst zusammen, wenn man so gewinnt, wie wir es tun durften.» Ob das für das Duell gegen Ajoie gleich im Halbifnal hilft, wird ab Samstag ersichtlich. Langenthal startet mit einem Auswärtsspiel.