
TV Dagmersellen: Letztlich eine Frage der Kraft
Partien gegen Emmen bieten meistens Spektakel. Einerseits, weil die Luzerner über einer hervorragende Offensive verfügen und andererseits, weil es mit der Defensivarbeit nicht immer so gut klappt. So entwickelte sich in der Chrüzmatthalle von Beginn weg ein temporeiches, intensives Spiel, bei dem die 150 Zuschauer auf ihre Kosten kamen.
Die Gastgeber legten einen guten Start hin und führten mit 2:0. Das wars dann aber vorerst mit der Herrlichkeit. Sechseinhalb Minuten vergingen ohne einen eigenen Treffer und die Emmener zogen auf 6:2 davon. Wäre Torhüter Ramon Häller gegen seine ehemaligen Teamkollegen nicht zu Hochform aufgelaufen, wäre es schon früh zur Vorentscheidung gekommen.
Dagmersellen agiert lange mit 7 gegen 6 Feldspieler
So aber kämpften sich die Einheimischen wieder ins Spiel, machten langsam, aber stetig der Rückstand wett, bis in Minute 26 der Ausgleich (11:11) wieder hergestellt war. Mitentscheidend bei der Aufholjagd war die Systemumstellung in der Offensive: Konsequent griff der TVD mit sieben Feldspielern an. Das stellte die Gäste immer wieder vor grössere Probleme. Und obwohl Emmen das eine oder andere Tor ins leere TVD-Gehäuse gelang, sagte Trainer Silvan Graf: «Natürlich ist das 7 gegen 6 auch mit Risiko verbunden, aber gegen eine 6:0-Deckung wie die von Emmen ist es für uns auch eine erfolgversprechende Waffe.»
Noch vor dem Seitenwechsel nahmen die Gäste das Heft wieder in die Hand. Bis zur 34. Minute führten sie mit 18:15, ehe der TVD aufdrehte. Der durch eine geschlossene Mannschaftsleistung der Dagmerseller und eine nervöse Phase der Emmener begünstigte Zwischenspurt sorgte innerhalb von zehn Minuten zuerst für den Ausgleich und schliesslich für eine 3-Tore-Führung (22:19). Damit schienen die Kräfte aber aufgebraucht. Während der Gegner noch einmal zulegen konnte, bauten die Gastgeber ab und leisteten sich den einen oder anderen Fehler zuviel. Knapp zehn Minuten vor dem Ende lag Emmen wieder vorne und verteidigte letztlich den Vorsprung. Dem TV Dagmersellen gelang damit die Revanche für die 26:36-Pleite zum Saisonauftakt nicht. «Wir haben lange sehr gut mitgehalten», erklärte Graf, «das zeigt, dass genügend Potenzial vorhanden ist, um auch gegen die besten Gegner um den Sieg zu spielen.»