
Übergriffe: Immensee-Missionare lassen Meldungen zu Übergriffen untersuchen
Die SMB habe kürzlich von zwei Direktbetroffenen erfahren, die unabhängig voneinander von Übergriffen durch SMB-Mitglieder auf sie berichteten, teilte die Gesellschaft am Freitag mit. Beide Fälle liegen 50 Jahre und länger zurück.
Man wolle die Sache aber aufarbeiten und damit einen aussenstehenden Historiker betrauen. Sein Auftrag werde es sein, im SMB-Archiv Nachforschungen zu den gemeldeten Übergriffen zu unternehmen.
SMB-Generalökonom Patrice Riedo sucht zusammen mit einem Team nach einer geeigneten Person. Es sei denkbar, dass die betroffenen SMB-Mitglieder nicht mehr am Leben seien, sagte Riedo auf Anfrage.
Wo genau die möglichen Übergriffe passierten, sei derzeit unklar. Die SMB ist eine religiöse Gemeinschaft, die damals neben dem Gymnasium Immensee auch weitere Ausbildungsstätten in der ganzen Schweiz betrieb. Aus dem Gymnasium zogen sich die Missionare vor rund 15 Jahren zurück.
Zwei Fälle aus den 1990er-Jahren
Anfang April hatte das Gymnasium Immensee einen Bericht vorgelegt, den die Schule nach Vorwürfen zu Übergriffen in den 1990er-Jahren in Auftrag gegeben hatte. Er kam zum Schluss, dass in zwei Fällen psychische und sexuelle Grenzüberschreitungen von Lehrpersonen gegenüber Schülerinnen geschehen seien.
Der Zusammenhang zwischen dem Bericht und den aktuellen Untersuchungen der SMB bestehe lediglich darin, dass sich die beiden Personen im Zuge der Berichte über die Vorgänge am Gymnasium Immensee bei der Stiftung Linda gemeldet hätten.
Die SMB schreibt, sie entschuldige sich bei beiden Personen für das erlittene Leid aufrichtig und in aller Form. Die 1921 gegründete Missionsgesellschaft Apostolischen Lebens von Priestern und Brüdern fusst auf dem Institut Bethlehem von 1895. Ihre Mitglieder arbeiten am missionarischen Dienst der Kirche in Asien, Afrika, Lateinamerikas und Europa.