
Umzonung für neues Wohnheim der Luzerner Psychiatrie mit 65 Plätzen
Die Luzerner Psychiatrie (lups) will in St. Urban für 27,6 Millionen Franken ein neues Wohnheim bauen. 65 Wohn- bzw. Betreuungsplätze sollen ab 2021 zur Verfügung stehen (wir berichteten). Die lups plant den Neubau auf ihrer Parzelle 1363 östlich des ehemaligen Klosters und südlich des Groppenbachs. Ein Teil dieser Parzelle bedarf deshalb einer Einzonung. Diese wiederum macht eine Teilrevision der Ortsplanung nötig. Seit Montag liegt die Teiländerung des Zonenplans öffentlich auf – bis 27. Februar können Personen und Organisationen Einsprachen einreichen. Da der Kanton dringend zusätzliche Wohnheimplätze brauche, wartet die Gemeinde nicht bis zur Gesamtrevision der Ortsplanung, die voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2018 vorgelegt wird, heisst es in einer Mitteilung. Der Kanton hat die Planung vorgeprüft.
Fruchtfolgefläche kompensiert
Die Teilrevision sieht eine Einzonung des für den Neubau benötigten Teils der Parzelle 1363 aus dem «Übrigen Gebiet B» in die Zone für öffentliche Zwecke vor. Die Einzonung umfasst eine Fläche von 8919 Quadratmetern. In unmittelbarer Nähe wird ein für die bauliche Entwicklung nicht benötigter Teil der Parzelle 1363 aus der Zone für öffentliche Zwecke ausgezont und dem «Übrigen Gebiet B» zugeteilt. Die Auszonung umfasst eine Fläche von 3980 Quadratmetern.
Die eingezonte Fläche weist Fruchtfolgeflächen auf, die als landwirtschaftlich wertvolle Böden gelten. Gemäss kantonaler Vorgabe sind solche Böden möglichst zu erhalten. Wenn das nicht möglich ist, müssen sie kompensiert werden. Deshalb plant die Gemeinde den Verlust auf der Parzelle 1363 durch die Auszonung eines Teils der Grünzone auf der Parzelle 18 nördlich des Primarschulhauses. Die Auszonung weist eine Fläche von 11 515 Quadratmetern vor.
Seit 1993 betreibt die lups am Standort St. Urban das Wohnheim Sonnegarte. Dieses ist momentan auf drei Standorte in St. Urban verteilt. Die Wohnungen seien aber aus den 60er-Jahren und somit veraltet, sagte Thomas Lemp, Leiter Kommunikation der lups, bei der Projektausschreibung. «Die Nasszellen sind zu klein, die Gänge und Türen zu schmal», so Lemp. Die engen Verhältnisse könnten bei der Klientel Auslöser von Selbst- und Fremdaggressionen sein. Das Wohnheim bietet zurzeit 48 Menschen mit einer geistigen und/oder mehrfacher Beeinträchtigung ein Zuhause. Im Neubau kommen 17 Plätze hinzu. «Das Wohnplatzangebot für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Verhaltensauffälligkeit ist im Kanton Luzern heute schon knapp», sagte Thomas Lemp. Es zeichne sich ab, dass die Nachfrage an geeigneten Wohnplätzen im Kanton steige. Ausserdem würden Menschen mit Beeinträchtigung grundsätzlich älter, was wiederum den Bedarf an geeigneten Wohnplätzen erhöhe. Zwischen Juni und Dezember letzten Jahres fand ein Projektwettbewerb für den Neubau statt.
Als Grundlage für das Projekt haben die Gemeinde Pfaffnau und die lups zusätzlich ein Parkplatz- und Mobilitätskonzept ausarbeiten lassen. Die Auslegeordnung zeigte auf, dass das bestehende Parkplatzangebot bereits heute an seine Grenzen stosse und es künftig zu vermehrten Engpässen kommen könne. Deshalb soll es 70 neue Parkplätze geben. Zudem plant die Gemeinde Massnahmen zur Verkehrsberuhigung und Optimierungen der Arealeinfahrten. Weiter will die lups das Angebot für Velofahrer und öV-Nutzer verbessern.
Die Beschlussfassung zur Teiländerung des Zonenplans wird voraussichtlich im Rahmen der ordentlichen Gemeindeversammlung am 15. Mai stattfinden.