
Unfall-Statistik: Innerorts ist es am gefährlichsten


Seit über zwanzig Jahren geht die Anzahl der polizeilich registrierten Unfälle im Kanton Aargau zurück. Dies, obwohl die Zahl der Motorfahrzeuge im selben Zeitraum um mehr als das Zweieinhalbfache zugenommen hat (1980: 195 908 Fahrzeuge, 2018: 515 300). Im letzten Jahr wurden im Aargau 2360 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen – erneut 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Für einmal schert der Bezirk Zofingen negativ aus. Die Zahl der Unfälle auf Kantons- und Gemeindestrassen stieg laut Statistik Aargau von 219 auf 234 an.
85 Unfälle im Bezirk auf Autobahnabschnitten
In diesen Zahlen – wie auch in jenen für die einzelnen Gemeinden in der Tabelle – sind die Unfälle auf den Autobahnen A1 und A2 nicht enthalten. Sie verzerren die Zahlen zum Unfallgeschehen auf dem eigentlichen Strassennetz – insbesondere von Gemeinden mit Autobahnanschluss. Rothrist käme auf 75 Unfälle, Oftringen auf 50 und Kölliken auf 45. Insgesamt geht es um 81 polizeilich registrierte Unfälle auf den Nationalstrassen im Bezirk.
Wie sieht es mit den Unfallfolgen aus? Todesopfer waren im Bezirk Zofingen zwei zu beklagen, kantonsweit 16 – ein Mensch mehr als im Vorjahr. Allerdings, und das ist positiv, hat die Zahl der Verletzten um 2,5 Prozent abgenommen. Moderner Automobiltechnik sei Dank.
Am meisten Leute verunfallten mit dem Personenwagen, wobei es in 93,3 Prozent der Fälle nur zu leichten Verletzungen kam. Mit dem (Elektro-) Fahrrad verunfallten 279 Personen (2017: 253), hier ist insbesondere der Anteil der Schwerverletzten mit 27,2 Prozent sehr hoch. 120 Personen (8,6 Prozent) aller Verunfallten waren zu Fuss unterwegs – vier verstarben an den Unfallfolgen. Die meisten Unfälle geschahen laut Statistik Aarau im Innerortsverkehr (55,2 Prozent). Bei über der Hälfte verletzten sich die Verunfallten – fünf Personen wurden getötet. Ausserorts ereigneten sich 28,4 Prozent aller Unfälle – sieben Personen kamen dabei ums Leben. Am wenigsten Verletzte wurden auf Autobahnen gezählt. Bei 70,6 Prozent der Unfälle auf Nationalstrassen sind keine Personen zu Schaden gekommen.
Schwarze Freitage – unfallärmere Montage
Der unfallreichste Wochentag war im Jahr 2018, wie bereits in den drei vorangegangenen Jahren, der Freitag mit kantonsweit 383 Unfällen. An zweiter Stelle steht der Donnerstag. Der unfallärmste Tag unter der Woche ist der Montag.
Am wenigsten Unfälle waren zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens zu verzeichnen. In diesen Stunden ereigneten sich 152 Unfälle (6,4 Prozent), ab 6 Uhr nimmt die Zahl markant zu. Die Zeit um den Mittag zeigt ebenfalls einen leichten Anstieg. 2018 wurde – wie in den meisten Jahren – die Spitze der Unfallzahl in der Zeit von 16 bis 18 Uhr erreicht. 435 Mal rückte die Polizei aus. Dies entspricht 18,4 Prozent der Gesamtzahl. Hierbei wurden 294 Personen verletzt und vier getötet. «Insgesamt lässt sich die Verteilung der Unfälle nach Tagesstunden mit dem morgendlichen und abendlichen Arbeitsverkehr erklären», stellt Statistik Aargau fest. «Nach 20 Uhr geht die Zahl der Unfälle stark zurück.»
Interaktive Karte liefert Infos zu Unfallschwerpunkten
Abgesehen von den Kategorien Fussgänger und Fahrzeuge liefert die Statistik zu den Unfallbeteiligten auf Gemeindeebene keine weiteren Angaben, wie sie in ihren Zahlenkolonnen auch keine Hinweise auf Unfallschwerpunkte geben kann. Diese Lücke füllt das Bundesamt für Strassen (Astra). Es hat im Internet eine Karte aufgeschaltet. Die findet sich via Google als Unfallkarte Schweiz. Auf der Astra-Karte sind die Unfallorte der letzten Jahre als Symbole zu finden. Klickt man eines mit der Maus an, öffnet sich ein Textfeld, dem man zahlreiche Informationen entnehmen kann. So der Unfalltyp, die Unfallschwere, involvierte Kategorien von Verkehrsteilnehmenden und mehr.