
Ungestümes Saisonende: Unihockey Mittelland scheitert im Playoff-Viertelfinal
Die Euphorie währte nur kurz: Zwei Tage nach dem 5:4-Heimsieg nach Verlängerung, das den 1:1-Ausgleich in der Erstliga-Playoff-Viertelfinalserie gegen Baden-Birmenstorf bedeutete, musste sich Unihockey Mittelland im entscheidenden dritten Spiel gestern Abend mit 2:6 geschlagen geben. Dabei sah es zu Beginn ganz danach aus, als ob die Mittelländer den Schwung aus dem Heimspiel in die «Belle» mitnehmen würden. Bereits nach 72 Sekunden schoss Julian Berlinger die Gäste 1:0 in Führung.
Baden-Birmenstorf erholte sich aber vom Kaltstart und drehte bis zur 12. Minute und dem 3:1 die Partie. Als Maurin Rüegg kurz vor Spielhälfte auf 4:1 stellte, war die Vorentscheidung gefallen. Raphael Hasler verkürzte noch vor der zweiten Drittelspause auf 2:4, im letzten Abschnitt brachte Baden-Birmenstorf den zweiten Sieg aber souverän und mit zwei späten Treffern ins leere UM-Gehäuse ins Trockene. «Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Erfahrung den Ausschlag zugunsten von Baden gegeben hat», sagte ein enttäuschter UM-Trainer Björn Karlen. Baden-Birmenstorf habe von Anfang an seine besten Kräfte forciert, was das Unterfangen «Auswärtssieg» nicht einfacher machte. «Wir probierten cool zu bleiben, aber gegen sie zu verteidigen ist sehr schwer», erklärte Karlen.
Mit Fortdauer der Partie seien seine Spieler zu ungeduldig geworden und teilweise zu ungestüm aufgetreten, während Baden-Birmenstorf in den wichtigen Momenten weniger Fehler gemacht habe. «In einer Playoffserie ist es eben so: Je müder man wird, desto intuitiver arbeitet man», sagte Karlen, «zudem hat Baden einen guten Tag erwischt und smart gespielt.»
Aus den Fortschritten die richtigen Lehren ziehen
Trotz Viertelfinal-Aus blickt Björn Karlen zufrieden auf die letzten Monate zurück. «Wir haben über die ganze Saison gesehen einen Schritt vorwärts gemacht», sagte er. Seine Spieler hätten alles aus sich geholt, obschon die personelle Situation aufgrund zahlreicher Absenzen keine einfache gewesen sei. «Wichtig ist jetzt, dass wir aus den Erfahrungen lernen», so Karlen weiter.
Im Detail bedeute dies, einen Tick konstanter aufzutreten und mehr Geduld zu beweisen. «Wir müssen versuchen, uns auch in hektischen Situationen an den Gameplan zu halten, damit die fünf Feldspieler die richtigen Entscheide treffen.»
Baden – Mittelland 6:2 (3:1, 1:1, 2:0)
GoEasy, Siggenthal. – 251 Zuschauer. – SR: Coduto/Schweizer. – Tore: 2. Berlinger (Heuberger) 0:1. 8. Mörl 1:1. 11. Rothe (Gärtner) 2:1. 13. Müller (Gepp) 3:1. 29. Rüegg (Brunner) 4:1. 37. Hasler (Severin Merian/Ausschluss Brunner) 4:2. 59. Müller (ins leere Tor) 5:2. 60. (59:18) Stössel (ins leere Tor) 6:2. – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Baden-Birmenstorf, 1-mal 2 Minuten plus 5 Minuten (Tschanz) plus Matchstrafe (Tschanz) gegen Mittelland.
Baden-Birmenstorf: Fallegger/Bächli; Müller, Mörl, Rüegg, Gärtner, Rothe, Stuber, Stössel, Naef, Hansmann, Etter, Laube, Egloff, Wildi, Buenter, Moser, Brunner, Erb, Gepp, Schaffner.
Mittelland: Schönbucher/Frey; Hasler, Rhiner, Schenk, Husi, Steinhauser, Severin Merian, Grütter, Bortis, Schürmann, Flury, Berlinger, Schilling, Wälty, Calpar, Tschanz, Schönleber, Strebel, Heuberger, Schneider.
Bemerkungen: Mittelland ab 59. mit sechstem Feldspieler statt Torhüter.
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