
Unnötige Niederlage in Kloten: Oltens Suche nach dem Selbstvertrauen
Olten-Trainer Fredrik Söderström verlangt von seiner Mannschaft, dass sie mit breiter Brust auftritt, dass sie mit Feuer und Leidenschaft ans Werk geht. Das ist einfacher gesagt als getan. Wenn man die ersten drei Ernstkämpfe in dieser Saison als Massstab nimmt, dann sind die Oltner auf der Suche nach dem Selbstvertrauen noch nicht weit gekommen. Man kann es so betrachten: Eine Mannschaft mit Selbstvertrauen hätte in Kloten drei Punkte mitgenommen. So, aber verlor Olten gegen einen auf dem Papier zwar starken, auf dem Eis aber sehr biederen Gegner mit 2:4.
Fehlende Entschlossenheit und fehlender Glaube
Möchte man eine typische Szene für den gegenwärtigen Lauf der Dinge hervorheben, dann wäre es jene in der 52. Minute. Der EHC Olten liegt mit 1:3 im Rückstand und hat seine sechste Powerplay-Chance des Abends, während welcher sich Kloten-Goalie Dominic Nyffeler hinter dem eigenen Tor einen Lapsus leistet und die Scheibe an Cyril Oehen verliert. Dessen Pass auf den vor dem leeren Kasten lauernden Philipp Rytz kommt aber nicht an. Es fehlte den Oltnern – nicht nur in dieser Szene – die nötige Entschlossenheit. Oder ganz einfach der Glaube daran, dass man die Scheibe mit aller Macht ins Tor würgen will.
Es war unter dem Strich eine mehr als unnötige Niederlage der Mannschaft von Headcoach Fredrik Söderström. Doch die Defizite im eigenen Spiel wogen eben noch schwerer als die zahlreichen Unzulänglichkeiten beim EHC Kloten. Die Gastgeber machten eben das, was Mannschaften dank ihrer schieren Klasse schaffen. Sie überstanden erst ein ganz schwaches erstes Drittel, kamen dann dank ihres Schweden Robin Figren zu zwei Treffern im mittleren Abschnitt und machten im letzten Drittel den Sack mit zwei weiteren Toren zu – ohne jemals wirklich zu überzeugen. Zweimal trafen die Flieger im Powerplay (in sechs Anläufen), während die Oltner in sieben Versuchen mit einem Mann mehr dank Philipp Rytz erst erfolgreich waren, als das Spiel schon entschieden war (59.). Das Powerplay ist eine grosse Baustelle. Das kanadische Duo Knelsen/Nunn blieb erneut über weite Strecken blass und ging punktemässig leer aus. Man muss kein Wissenschaftler sein um zu erkennen, dass es bezüglich offensivem Output eine Steigerung braucht. Was aber wieder eine Frage des Selbstvertrauens ist, nach welchem die Oltner suchen.
Im ersten Drittel fiel mit Alban Rexha – nach einer harten Intervention von Klotens Raubein David Stämpfli – ein weiterer Angreifer aus (und zwischenzeitlich auch noch Esbjörn Fogstad Vold, der sich bei einem gegnerischen Check im Gesicht verletzte). Rexha lief nach dem Spiel mit einem geschwollenen Auge herum, fühlte sich ansonsten aber einigermassen gut. Vielleicht kommt er tatsächlich mit einem blauen Auge davon.
Kloten – Olten 4:2 (0:1, 2:0, 2:1)
Schluefweg. – 3134 Zuschauer. – SR: Wiegand/Nikolic (Ammann/Nater). – Tore: 8. Fuhrer (Hüsler, Carbis) 0:1. 24. Figren (Kindschi, Simek; Ausschluss Schirjajew) 1:1. 29. Figren (Seiler, Faille) 2:1. 44. Kellenberger (Bartholet, Simek) 3:1. 55. Altorfer (Forget/Ausschluss Hüsler) 4:1. 59. P. Rytz (Gurtner/Ausschluss Bartholet, Olten ohne Goalie) 4:2.– Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen Kloten. 6-mal 2 Minuten gegen Olten.
Kloten: Nyffeler; Seiler, Kälin; Kindschi, Bartholet; Gian Janett, Steiner; Ganz, Stämpfli; Truttmann, Forget, Altorfer; Spiller, Faille, Figren; Obrist, Kellenberger, Simek; Knellwolf, Füglister, Halberstadt.
Olten: Matthys; Gurtner, Nater; Maurer, Weisskopf; Elsener, Lüthi; Philipp Rytz, Heughebaert; Carbis, Knelsen, Nunn; Weder, Schirjajew, Schwarzenbach; Fogstad Vold, Rexha, Oehen; Hüsler, Fuhrer.
Bemerkungen: Olten ohne Portmann, Wyss und Fuss (alle verletzt).