
Untätig sein ist keine Lieblingsbeschäftigung der Rollhockeyaner
Bis letzte Woche herrschte in der Rollhockeyhalle in Vordemwald reger Betrieb. Die Nachwuchsteams trainierten gemäss dem obligaten Schutzkonzept relativ normal. «Auch die, die älter sind als 16 Jahre, versuchten wir im erlaubten Rahmen fit zu halten», sagt Vereinspräsident Christoph Braun. Für die Aktiven und die ältesten Junioren hiess dies einmal pro Woche Kraft-, Athletik- und Ausdauertraining mit einem Konditionstrainer. Zudem führten die Vordemwalder wöchentlich Techniktrainings durch. «Pass- und Schussübungen ohne Körperkontakt waren gut möglich», betont Braun.
Möglich – und wichtig. Denn beim RHCV und bei den White Sox ist man überzeugt, dass die Saison im 2021 eine Fortsetzung finden wird. Der Schweizerische Rollhockeyverband wolle die Qualifikation, die am 23. Oktober abgebrochen wurde, unbedingt zu Ende spielen, weiss Braun. «Dann könnte man Auf- und Absteiger definieren und die geplante Modusänderung für kommende Spielzeit umsetzen.»
Doch trotz Zuversicht bleiben Fragezeichen. Denn die Rollhockeyaner reisen für ihre Partien nicht nur quer durch die Schweiz, sondern auch ins Ausland. Mit Wolfurt und Dornbirn machen Teams aus Österreich mit, mit Weil am Rhein ein Deutsches. Es gilt also, die Covid-19-Restriktionen verschiedener Länder zu berücksichtigen, wenn die Meisterschaft wieder aufgenommen wird. Christoph Braun sieht es als realistisch an, die ausstehenden Qualifikationspartien «durchzubringen», sofern der Ball spätestens im März wieder rollen darf.
Zwei neue Kräfte sollen für frischen Wind sorgen
Deshalb verstärkten sich die White Sox diesen Monat mit Goalie José Pedro, der vom RHC Uri kam, weil er dort kaum Spielpraxis erhielt. Als zweiter Keeper neben Jonas Hasler soll er helfen, den Ligaerhalt zu schaffen. Der RHCV sicherte sich die Dienste von Rui Faria. «Er war in den letzten Jahren öfters ein Kandidat, den wir zu uns holen wollten», erzählt Braun. Als sich der routinierte Spieler mit Trainererfahrung nun mit seinem bisherigen Verein RHC Diessbach überwarf und via Social Media einen neuen Klub suchte, «schlugen» die Wäudler zu. Rui Faria und José Pedros erstes Training in Vordemwald steht noch aus. Und muss nun auch länger warten. Mit den strengeren Restriktionen vom 11. Dezember, die neuerliche Anpassungen der Schutzkonzepte gefordert hätten, verabschiedeten sich die Rollhockeyaner in die Weihnachtsferien. «Wir hoffen, im Januar die Trainings auf irgend eine Art wieder lancieren zu können.»
Und da ist noch etwas, was den RHCV beschäftigt. Am 21. Dezember endet die Einsprachefrist für eine an die Rollhockeyhalle angebaute «Vereinsstube» für gemütliches Beisammensein vor und nach den Matchs und Trainings. Noch sei die Finanzierung nicht gesichert, aber auf gutem Weg. Die corona-bedingt verschobenen oder ausgefallenen Events wie die Roller-Disco und der Raclette-Abend würden zu finanziellen Einbussen führen, «aber noch sind wir dank treuen Sponsoren weit vom Existenzminimum entfernt», betont Braun. Das geplante Crowdfunding für die Vereinsstube will man 2021 lancieren. «Schmollen und uns als Vereinsmitglieder und Breitensportler selbst bemitleiden, ist für uns keine Option. Wir suchen lieber nach Lösungen, wie es weitergehen kann», sagt Christoph Braun. Und hofft, dass seine Mitglieder das verfrühte «Weihnachtsgeschenk», das man auch dank dem 100er-Club den Aktiven machen konnte, bald nicht mehr brauchen: eine Stoff-Schutzmaske mit RHCV-Logo.