Vier Poser mussten Auto vorläufig abgeben

Sie nerven die Anwohner mit ihren lauten Motoren und ihrem Auspuffgeknalle: die Autoposer. In Aarburg beispielsweise gipfelte der Frust der Anwohner in einer Online-Petition. «Stoppt die Lärmbelästigung durch Autoposer in Aarburg», forderte Anwohner Sandro Huber und startet am Ostermontag eine Petition, die 622 Unterstützer fand – über 400 mehr als geplant. Gemeindeammann Hans-Ulrich Schär beantwortete die Petition offiziell und sagte: «Der Gemeinderat hofft, dass die dafür zuständige Regionalpolizei die notwenigen Massnahmen gegen den unsinnigen Lärm von rücksichtslosen Töff- und Autofahrern nun aktiv angeht.»

Junglenker mit PS-starken Sportwagen unterwegs

Gestern hat nun die Regionalpolizei vermeldet, dass sie in den Sommermonaten aktiv gegen sogenannte Autoposer vorgegangen sei. Dabei habe sie diverse Lenker an die Staatsanwaltschaft verzeigt. Vier Fahrzeuge wurden vorübergehend aus dem Verkehr genommen und die illegal verbauten Teile eingezogen. Im Fokus der Kontrolle standen unter anderem die Fahrzeugtechnik und illegale Abänderungen wie auch das Fahrverhalten der Fahrzeuglenker. Auffallend sei gewesen, dass meist Junglenker mit den PS-starken Sportwagen unterwegs waren, schreibt die Regionalpolizei. Die Sportwagen seien oftmals in originalem Zustand gewesen, die Lenker hätten jedoch per Tastendruck die Auspuffklappen geöffnet, wodurch die Fahrzeuge lauter wurden. Gerade an stark frequentierten Orten wie Tankstellen oder Restaurants sei in tiefen Gängen beschleunigt worden, so dass die Fahrzeuge massiven Auspufflärm und Knallgeräusche produziert hätten. Mehrere Junglenker sind unter anderem wegen Verursachens von vermeidbarem Lärm an die Staatsanwaltschaft verzeigt worden.

Kreative, aber unerlaubte Änderungen an Fahrzeugen

Die Repol hat diverse Fahrzeughalter wegen illegalen Abänderungen der Beleuchtung, des Fahrwerks oder der Felgen verzeigt. Die Änderungen mussten zurückgebaut werden. Bei vier Automobilisten wurde aufgrund der Abänderungen das Fahrzeug sichergestellt. Für eine Kontrolle der Verkehrstechnik wurde es der Motorfahrzeugkontrolle (MFK) zugeführt.

Ein Junglenker konnte das serienmässige Luftfahrwerk mittels eines zusätzlichen Steuergeräts während der Fahrt so manipulieren, dass dieses mit maximaler Tieferlegung ohne jegliche Federwirkung fahren konnte. Ein weiteres Fahrzeug fiel durch Auspufflärm auf. Während der Fahrzeugkontrolle kam in der Reserveradmulde ein sogenannter Soundbooster zum Vorschein, welcher mit dem Auspuffstrang verbunden war. Dadurch konnte der Auspuffton verändert werden. Während beim dritten Fahrzeug diverse kleinere technische Abänderungen von der Polizei dokumentiert wurden, kamen beim vierten Fahrzeug massive Eingriffe an der Auspuffanlage zum Vorschein, welche das Fahrzeug deutlich lauter machten. 

Im Herbst und Winter werde sich die Problematik der Autoposer erfahrungsgemäss etwas entschärfen, schreibt die Regionalpolizei. Sie werde die Thematik aber im Auge behalten und je nach Bedarf auch künftig gezielte Schwerpunktkontrollen durchführen.