Von Sternchen, Scheibenverlusten und harzigem Überzahlspiel

Beim SC Langenthal hat man den 2:1-Erfolg des EHC Olten im ersten Playoff-Halbfinalspiel schnell einmal als Glückssieg abgekanzelt. Bereits wollen die Oberaargauer in der Derbyserie einige Parallelen zur Viertelfinalserie gegen Kloten gesehen haben, in welcher der SCL nach einer Auftakt-Niederlage eindrücklich durchmarschiert war. EHCO-Stürmer Diego Schwarzenbach winkt bei solchen Spielchen ab: «Floskeln» seien das, denn Serien würden sich ohnehin nie vergleichen lassen. Und überhaupt: Vier Niederlagen in Folge lasse der EHC Olten in der derzeitigen Verfassung mit fünf Siegen aus fünf Spielen nie und nimmer zu, meint er.

Diego Schwarzenbachs kurioses Führungstor in der 5. Minute der ersten Playoff-Halbfinal-Partie gab beim EHC Olten auch zwei Tage danach noch zu reden. Stefan Mäder hatte die Scheibe an der Mittellinie tief gespielt und sich auswechseln lassen, als der Puck plötzlich aus dem Bandenrund abspickte und vor das Tor trudelte. Während Goalie Philip Wüthrich hinter dem Kasten auf die Scheibe lauerte, stand Schwarzenbach plötzlich alleine vor dem leeren Tor.

«Wir haben nun im Training die Bande noch einmal angeschaut, eigentlich gibt es keine Unregelmässigkeiten. Vielleicht war da ein Eiszapfen oder so», spekuliert Schwarzenbach und ergänzt: «Es war schon ein sehr glücklicher Treffer. Aber auch das gehört zu den Playoffs. Wir nehmen den gerne», sagt er und schmunzelt. Liebend gerne nimmt man solche Zufallstore vor allem dann, wenn sie mitunter sogar ausschlaggebend zum Sieg beitragen.

Ellbogencheck ohne Folgen
Als die Langenthaler immer mehr am 2:2-Ausgleich schnupperten, legten sie augenscheinlich vor allem im Körperspiel eine Schippe drauf. Das bekam auch Diego Schwarzenbach zu spüren, der einen nicht geahndeten Ellbogencheck an den Kopf hinnehmen musste. «Ich habe kurz Sternchen gesehen», bestätigt er. Eine Verletzung trug Schwarzenbach nicht davon, weshalb für ihn das Thema abgehakt ist.

Er glaubt denn auch nicht, dass die Langenthaler besonders physisch spielten. «Wir hatten eher Mühe mit ihrem taktischen Spiel. Wir müssen in der Defensivzone sauber stehen und unbedingt die Scheibenverluste abstellen. Wir hatten den sauberen Umgang mit dem Puck nach dem 2:0 etwas vernachlässigt», merkt Diego Schwarzenbach an. Auch das Powerplay lief nicht wunschgemäss. Nach dem 2:0 in Überzahl durch Bryce Gervais wollte den Oltnern diesbezüglich nicht mehr viel gelingen. Es gipfelte darin, dass man sich mit einem Mann mehr sogar schwertat, in die offensive Zone zu gelangen. Kein Wunder also, dass am Tag vor Spiel zwei das Überzahlspiel im Training im Fokus stand. Auch das Szenario eines zusätzlichen Feldspielers wurde simuliert.

Und die Scheibenverluste? Die sind ein grosser Dorn im EHCO-Auge. «Das Abstellen der Puckverluste kann man nicht trainieren», sagt Diego Schwarzenbach, «aber jeder muss sich bewusst sein, dass es Momente gibt, in denen man einfach nicht den Puck verlieren darf.»

Der EHC Olten hat also noch viel Luft nach oben. Dass man dabei dennoch eine reine Playoff-Weste mit fünf Siegen aus fünf Spielen aufweist, stimmt Schwarzenbach besonders zuversichtlich: «Wir haben gute Goalies, stehen defensiv schon viel besser. Wir sind voller Selbstvertrauen.»

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