
Wahlen im fusionierten Reitnau: Alle fünf möchten im Gemeinderat bleiben
Katrin Burgherr (43) SVP Katrin Burgherr (43) SVP Katrin Burgherr (43) SVP Katrin Burgherr (43) SVP Katrin Burgherr (43) SVP
Am 24. September 2017 sind in Reitnau Frau Gemeindeammann Katrin Burgherr, Vizeammann Rolf Trösch sowie die Gemeinderäte Herbert Fischer, Peter Hochuli und Uwe Matthiessen gewählt worden. Mehr als die Hälfte der Reitnauer haben ihre Stimme abgegeben. Dies resultierte mit 52,4 Prozent in der zweithöchsten Wahlbeteiligung im Bezirk. Nur die Wiliberger waren fleissiger: 64,7 Prozent haben sich an den Wahlen beteiligt. Exakt ein Jahr nach diesen Wahlen müssen sich die Gemeinderäte von Reitnau und Attelwil bereits zur Wiederwahl stellen. Grund dafür ist die Fusion der beiden Gemeinden Attelwil und Reitnau zur neuen Gemeinde Reitnau. Neben dem Gemeinderat werden auch alle Kommissionen sowie die Schulpflege neu bestellt.
Die meisten Gremien sind in stiller Wahl besetzt worden. Da für die dreiköpfige Steuerkommission vier Anmeldungen vorliegen, kommt es dort zu Urnenwahlen. Der Gemeinderat hingegen kann nicht in stiller Wahl bestimmt werden. Somit werden die Einwohner von Attelwil und Reitnau am 23. September an die Urne gebeten, um den ersten Gemeinderat der fusionierten Gemeinde Reitnau zu bestimmen. Gewählt wird in zwei Wahlkreisen. Im Wahlkreis Reitnau werden drei Sitze vergeben, im Wahlkreis Attelwil zwei. In Reitnau stellt sich der gesamte Gemeinderat zur Wiederwahl. Gezwungenermassen werden zwei amtierende Gemeinderäte abgewählt. Bitter wäre eine nicht erfolgte Wiederwahl für alle Kandidaten. Katrin Burgherr, Peter Hochuli und Uwe Matthiessen müssten jedoch nach nur einem Jahr ihr neues Amt abgeben. Katrin Burgherr hat zu Beginn dieses Jahres das Amt als Frau Gemeindeammann übernommen. Die angefangene Arbeit würde sie gerne auch im Rest der Amtsperiode 2018/2021 weiterführen. Uwe Matthiessen und Peter Hochuli sind erst seit Januar im Gemeinderat Reitnau und wollen sich auch weiterhin zugunsten der Gemeinde Reitnau engagieren. Genauso geht es Vizeammann Rolf Trösch (seit 2013 Gemeinderat, seit 2014 Vizeammann) und Gemeinderat Herbert Fischer (seit 2014 im Amt).
Katrin Burgherr
Seit gut drei Jahren ist Katrin Burgherr Gemeinderätin von Reitnau, seit einem Jahr steht sie der Gemeinde als Ammann vor. «Gemeinderat zu sein, bedeutet, sich für unser Dorf, unsere Leute und unsere Region mit allem Drum und Dran einzusetzen, Herausforderungen zu meistern und vorausschauende Arbeit in einem kompetenten Team zu leisten.» In ihrer Funktion als Frau Ammann ist sie bei allen Arbeiten zur Fusion involviert. Der Ausschuss trifft sich einmal im Monat und gleist auf, was angepasst werden muss. «Ich bin nun gut eingearbeitet. Diese Erfahrung möchte ich in die fusionierte Gemeinde einbringen.» Ausserdem mache ihr die Arbeit im Gremium Freude. «Der aktuelle Reitnauer Gemeinderat arbeitet sehr gut zusammen», sagt die in Reitnau aufgewachsene Finanzplanerin. Aufgrund der Kampfwahl hätten die Reitnauer Bürger nun eine Auswahl.
Katrin Burgherr gibt zu bedenken, dass die Umsetzungsarbeiten zur Fusion nicht am 1. Januar 2019 abgeschlossen sind: «Dann zeigt sich erst, ob die Vorbereitungsarbeiten gut waren.» Sie möchte Reitnau und Attelwil zusammenbringen und die neue Gemeinde Reitnau in ruhigere Gewässer führen. Weiter sei ihr Ziel, dass die vielen Vorteile von Reitnau erkannt, neue Leute angelockt und die Infrastruktur erhalten und ausgebaut wird.
Vor ihrer Wahl in den Gemeinderat sass Katrin Burgherr während 5½ Jahren in der Finanzkommission. Nach wie vor ist sie Präsidentin des Kreisschulrats KOOS. Sie arbeitet 20 Prozent in einem KMU in der Region und ist Familienfrau. «Ich habe kein aufgeteiltes Leben. Mein Leben ist ausgefüllt, vielseitig und interessant», betont sie. So liebt sie es, mit der Familie eine Bergwanderung zu machen oder freut sich an einem guten Essen mit Familie und Freunden. Ausserdem liest und kocht sie gerne. Katrin Burgherr ist verheiratet und hat sechs Kinder.
Herbert Fischer
Für Herbert Fischer ist der Gemeinderat ein Ehrenamt. «Ich diene der Bevölkerung gerne», sagt er. Deshalb will er auch für die fusionierte Gemeinde Reitnau im Gemeinderat mitarbeiten. «Die Erfahrungen aus meinen bald 5 Jahren Gemeinderatstätigkeit sind für die nächste Amtszeit sicher von Nutzen», ist er überzeugt. Diese Erfahrung würde er gerne auch der neuen Gemeinde Reitnau zur Verfügung stellen. Er selbst empfindet die Tätigkeit im Gemeinderat als sehr spannend. «Sie bringt immer wieder neue Lebenserfahrungen mit sich. Das liebe ich.» Aufgrund seiner Ressorts – er betreute erst während vier Jahren das Ressort Landwirtschaft, seit Januar ist er nun fürs Bauressort zuständig – kommt er immer wieder in Kontakt mit der Bevölkerung, was er sehr schätzt.
Momentan hilft Herbert Fischer im Rahmen der Fusionsvorbereitungen bei der Überarbeitung von Satzungen mit. Als Präsident des Abwasserverbandes Reitnau-Attelwil-Moosleerau in erster Linie bei diesen Satzungen, er hat aber auch die Feuerwehrsatzungen im Blick. Im Gemeinderat der neuen Gemeinde Reitnau werde er alle Aufgaben mit Elan und Freude anpacken, versichert er. «Ich gehe davon aus, dass die Ressorts neu verteilt werden. Schnelles Einarbeiten ist dann besonders wichtig.» Sorge tragen will Herbert Fischer auch zur guten und kollegialen Zusammenarbeit im Rat. Daher findet er es unglücklich, dass aus dem bestehenden Team zwei Gemeinderäte ausscheiden müssen. «Wir sind alle etwas auf Nadeln, als Wahlkampf würde ich das Ganze aber nicht bezeichnen», sagt er. Die Bevölkerung von Reitnau habe nun die Auswahl.
Herbert Fischer ist Entwickler bei der Firma Trisa. Er lebt seit 2002 in Reitnau, ist verheiratet und hat drei Kinder im Teenager-Alter. Seine Hobbys sind – neben der Familie – schwimmen und wandern.
Peter Hochuli
Peter Hochuli kann auf total 13 Jahre Erfahrung im Gemeinderat zurückblicken. Bereits zwischen 2002 und 2014 war er Gemeinderat von Reitnau, seinen Wiedereinstieg in die Gemeindepolitik schaffte er vor einem Jahr. «Ich würde mich riesig freuen, weiterhin die Zukunft unserer Gemeinde zu gestalten», sagt der in Reitnau aufgewachsene Landwirt. Die Zusammenarbeit im Gemeinderatsteam macht ihm Spass und er mag die Begegnungen und die Diskussionen mit der Bevölkerung. «Das ist für mich motivierend und bereichernd – und ein guter Ausgleich zu meinem Beruf.» Als Landwirt ist Peter Hochuli viel im Dorf unterwegs und daher sehr nah bei den Leuten. Dass von den fünf Reitnauer Gemeinderäten nur noch drei wiedergewählt werden, sieht er positiv. «So hat die Bevölkerung eine Auswahl.» Rivalität mit den anderen Kandidaten verspürt er deshalb nicht.
Der reibungslose Start der neuen Gemeinde Reitnau hat für Peter Hochuli Priorität. Daher hält er ein besonderes Augenmerk auf die Reglemente und Verträge, die seine Ressorts betreffen. «Im Übrigen versuche ich, meine Erfahrung und eine Prise gesunden Menschenverstand miteinzubringen.» Im neugewählten Gemeinderat will sich Peter Hochuli beim geplanten Hochwasserprojekt Suhrental engagieren. Ein Herzensprojekt sei auch die geplante Melioration, sagt er. «Das Projekt soll verbessert werden, sodass unsere Gemeinde, unsere Bauern und die Natur davon profitieren.» Wichtig sei, dass auch die neue Gemeinde Reitnau auf gesunden Beinen stehe, sich weiterentwickle, aber den Charakter als Landgemeinde behalte.
Peter Hochuli lebt mit seiner Lebenspartnerin und den gemeinsamen vier Kinder im Teenager-Alter zusammen. Seine Freizeit ist mit der Tätigkeit im Gemeinderat gut ausgefüllt. Daneben ist er in der Männerriege aktiv. Er ist ein grosser Fan des nationalen und internationalen Fussballs und geht gelegentlich in Aarau oder in Luzern an Matches.
Uwe Matthiessen
Die Mitarbeit im Gemeinderat ist für Uwe Matthiessen eine Bereicherung. Der Unternehmensberater mit Schwerpunkt Marketing im Detailhandel, Grosshandel und in der Ladenbaubranche ist seit Anfang Jahr im Amt. Zur Wiederwahl stellt er sich, weil sich die Gemeinde aufgrund der Fusion in einem spannenden Veränderungsprozess befinde. «Viele Bereiche wie Standortmarketing oder Finanzen entwickeln sich dynamisch, das finde ich spannend.» Ausserdem schätzt es Matthiessen, sein Wissen und seine Erfahrungen zu erweitern und Entscheide nicht über hierarchische Strukturen, sondern über Argumentation und Konsens zu finden. Der Mensch steht für ihn im Vordergrund: «Ich konnte ein Netzwerk mit Menschen aufbauen, die ich ohne dieses Amt nie kennen gelernt hätte.» Als Gemeinderat für die fusionierte Gemeinde Reitnau wird er Wert darauf legen, Reitnau und Attelwil zu verschmelzen und dabei Rücksicht auf die Eigenheiten der Einwohner zu nehmen. Dass von den fünf Bisherigen nur drei einen Platz im neuen Gemeinderat haben werden, sieht er positiv: «So haben die gewählten Gemeinderäte den nötigen Rückhalt und wissen, dass sie für dieses Amt gewählt worden sind.»
Im Rahmen der Fusion leitet Uwe Matthiessen das Projekt der neuen Hausnummerierungen und Strassenbezeichnungen. Aufgrund seiner Erfahrungen aus zwei Migros-Fusionen kann er die Softfacts betreffend Fusion gut beurteilen.
Vor seiner Wahl in den Gemeinderat war Uwe Matthiessen unter anderem Mitglied der Schulpflege. Heute engagiert er sich als Präsident des Verwaltungsrates des Alterszentrums Schöftland. Rennen und Biken gehören zu seinen Hobbys, aber auch ein gutes Buch verachtet er nicht. Ausserdem verbringt er gerne Zeit mit seinen Enkeln. Uwe Matthiessen lebt seit mehr als 30 Jahren in Reitnau, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und zwei Enkelkinder.
Rolf Trösch
Rolf Trösch ist seit 2013 im Gemeinderat von Reitnau tätig. Ein Jahr später wurde er zum Vizeammann gewählt. Weil er sich verantwortlich fürs ganze Dorf fühlt und die beiden ehemaligen Dörfer Reitnau und Attelwil zusammenschweissen möchte, bewirbt er sich am 23. September für die Wiederwahl in den Gemeinderat der fusionierten Gemeinde Reitnau. Dass die fünf Gemeinderäte von Reitnau sich für ihre drei Sitze eine Kampfwahl liefern müssen, findet Rolf Trösch schade. «Wir haben es sehr gut im Rat, sind ein eingespieltes Team.» Er betont: «Die neu gewählten Gemeinderäte sind nicht nur noch für den Dorfteil Reitnau zuständig, sondern vertreten die neue Gemeinde Reitnau mit den Ortsteilen Reitnau und Attelwil.» Als Vizeammann von Reitnau ist er momentan stark im Fusionsausschuss eingebunden. Er hilft mit, dass die Fusion ganz praktisch umgesetzt werden kann. So erstaunt es auch nicht, dass er sich für nach den Wahlen wünscht, dass die neue Gemeinde Reitnau als starke Gemeinde am äusseren Rand des Kantons Aargau wahrgenommen wird.
Rolf Trösch ist es wichtig, dass er als Gemeinderat die Bedürfnisse aller Einwohner wahrnimmt, ihre Anliegen ernst nimmt und auch umsetzt. Darum war er vor seiner Wahl in den Gemeinderat in verschiedenen Gremien tätig, «die dem Wohle der Menschen dienten». Er sei bewusst parteilos, sagt er. «Ich möchte nicht beeinflusst werden.» Neben dem vollen Einsatz für den Gemeinderat gehört die Geschichte allgemein sowie die Geschichte der letzten 70 bis 80 Jahre zu seinen Hobbys. Besonders spannend findet er an der neueren Geschichte, dass man noch mit Zeitzeugen sprechen könne. Der Abteilungsleiter in der Lebensmittelbranche ist seit mehr als 30 Jahren mit seiner Frau verheiratet und lebt seit neun Jahren in Reitnau. Er hat drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind.