Warnung an den FC Aarau: so spielt Chiasso

Ein 2:0 in Schaffhausen und ein 2:1 gegen Leader Servette – was ist mit dem FC Chiasso los? Mit sechs Punkten aus zwei Spielen ist die graue Maus der Challenge League sensationell in die Rückrunde gestartet und hat sich im Abstiegskampf gegen Rapperswil-Jona und Kriens Luft verschafft. Und nun muss der FC Aarau gegen Chiasso ran. Vor dem Gastspiel der Tessiner heute im Brügglifeld stellen sich folgende Fragen: Wie sind die Erfolge von Chiasso einzuordnen? Wie sind sie zu erklären? Waren es zwei Zufallssiege? Oder hat das Team des neuen Trainers Andrea Manzo im Vergleich zur Vorrunde mehr Substanz? Fragen wir die Trainer der Mannschaften, die heuer gegen Chiasso verloren haben.

Schaffhausens Boris Smiljanic lobt das 3-5-2-System der Tessiner. Er sagt: «Die grössten Stärken von Chiasso sind Aggressivität, Solidarität und taktische Disziplin. Die Defensive mit drei Verteidigern und fünf nach hinten ausgerichteten Mittelfeldspielern ist schwer zu knacken. In der Defensive verbarrikadieren sich die Spieler vor dem eigenen Tor, da gibt es kaum ein Durchkommen. Es hat sich angefühlt, als würden wir gegen eine Wand spielen.» Um den Tessiner Beton zu knacken, müssten Aaraus Flügelstürmer Druck machen, ins Dribbling gegen die Verteidiger gehen und Fehler provozieren. Anderseits sei es wichtig, dass man als Gegner von Chiasso im Sturmzentrum einen Mann mit Brecher-Qualitäten habe.

Servette-Trainer Alain Geiger sagt: «Chiasso ist klar besser als in der Vorrunde.» In der Tat: In der Winterpause gingen neun Spieler, acht kamen hinzu. Geiger will Chiasso trotz dessen Leistungssteigerung nicht zu stark machen. Stattdessen übt er nach der Pleite im Tessin Selbstkritik: «Nach dem frühen Führungstreffer fühlten wir uns zu sicher. Wir spielten weiter sehr offensiv, dabei hätten wir mehr verwalten sollen. Chiasso hat das ausgenutzt mit gutem Konterspiel.» Geiger betont:«Wenn man gegen Chiasso in Rückstand gerät, wird es besonders schwierig.»

Aarau hat in den bisherigen zwei Spielen gegen Chiasso beide Gefühlswelten erlebt: Am 4. November lag man im Tessin in der 86. Minute 1:2 im Rückstand, ehe Zverotic und Almeida die Wende brachten. Himmeltraurig war die Leistung am fünften Spieltag beim 1:2 vor Heimpublikum: Es war der spielerische Tiefpunkt der Saison. Heute um 15 Uhr kommt es zum dritten Duell.