Warum Grossrat Andre Rotzetter während der Debatte über die Helis in die Luft ging

Anlass für eine emotionale Diskussion in der Umweltarena war ein überparteiliches Postulat, das die Regierung dazu aufforderte, «Leistungsvereinbarungen mit qualifizierten Luftrettungsunternehmen sowie eine überkantonale Koordindation der Einsätze anzustreben».

Der Regierungsrat lehnte das Postulat ab mit der Begründung, dass die Koordination zwischen der bodengebundenen Rettung und der Luftrettung aktuell sowieso diskutiert werde. Ausserdem funktioniere das innerkantonale Aufbieten des geeigneten Rettungsmittels über die kantonale Sanitätsnotrufzentrale 144 gut.

Grossrat Rotzetter sah dies genau gleich und konnte kein Verständnis für die Forderung aufbringen. Im Gegenteil: «Die vielen Vorstösse in den letzten Jahren zum Thema Luftrettung haben nichts mit tatsächlich vorhandenen Problemen zu tun, sondern nur mit Lobbying.»

Auch Regierungsrat Jean-Pierre Gallati versicherte, es gebe bei der Luftrettung keinen Wildwuchs und die Koordination sei klar geregelt.

Schafft die Nachfrage das Angebot oder ist es doch umgekehrt?

Therese Dietiker, Jürg Knuchel (SP) und Hans-Peter Budmiger (GLP) sprachen sich für eine Überweisung des Postulats aus. Die GLP beispielsweise fand, es müsse geprüft werden, ob die Luftrettung im Aargau nicht nach dem Prinzip «Angebot schafft Nachfrage» funktioniere. Auch Dietiker ist der Meinung, dass es «klare Leistungsverträge» brauche, weil die Zahl der Luftrettungen im Aargau stark zugenommen habe.

Die Argumente der Postulatinnen und Postulanten vermochten die Ratsmehrheit nicht zu überzeugen. Das Postulat wurde mit 85 zu 47 Stimmen nicht überwiesen.