Wegen Corona-Pandemie: Kreisturnfest Zofingen um ein Jahr verschoben

Nach Grossanlässen wie den Olympischen Sommerspielen oder den Fussball-Europameisterschaften ereilt das «Turnfest Zofige» das gleiche Schicksal. Wegen der Corona-Pandemie sah sich das Organisationskomitee dazu gezwungen, das für 11. bis 14. Juni geplante Kreisturnfest der Kreisverbände Zofingen, Brugg und Aarau-Kulm zu verschieben. Der Event soll neu vom 10. bis 13. Juni 2021 stattfinden. «Natürlich sind wir enttäuscht, unsere Leute haben sehr engagiert mitgearbeitet. Wir wären bereit gewesen», sagt Philipp Moor vom organisierenden STV Vordemwald zum Vorbereitungsstopp auf der Zielgeraden.

Der 45-jährige Hägendorfer, der das OK mit seinem Bruder Mathias im Co-Präsidium leitet, zeigt aber volles Verständnis für den Entscheid. «Die Pandemie ist ein einschneidendes Ereignis, das wir nicht beeinflussen können», sagt Moor. Das gelte es zu akzeptieren, «schliesslich gibt es wichtigere Sachen auf der Welt als ein Turnfest».

«Ein Turnfest in dieser Zeit wäre nicht angebracht»
Mehrere Faktoren haben den Ausschlag zur Verschiebung gegeben. Gestern Freitag riet der Schweizerische Turnverband (STV) seinen Kantonalverbänden per Empfehlungsschreiben, sämtliche Anlässe bis Ende Juni abzusagen. Dieser Schritt ist insofern logisch, als die Turnvereine seit dem 17. März wegen der vom Bundesrat verhängten «ausserordentlichen Lage» ohnehin nicht trainieren können und ihnen somit die sportliche Vorbereitung für die anstehenden Wettkämpfe fehlt.

Dasselbe gilt für die Kampfrichter: Weil die Grund- oder Fortbildungskurse vom STV wegen der Pandemie abgesagt wurden, hätte an den Turnfesten ein Engpass an Schiedsrichtern gedroht. «Und selbst wenn wir das Turnfest hätten durchführen können, wäre das wohl nicht ohne zusätzliche Auflagen möglich gewesen», mutmasst Moor, der auch den moralischen Aspekt anführt: «Ein Turnfest in dieser Zeit durchzuführen, wäre nicht angebracht.»

Zusatzrunde als Chance
In den nächsten Tagen stehen Verhandlungen mit Sponsoren, Partnern und Lieferanten an. Erste erfolgreiche Gespräche haben bereits stattgefunden. «Wir dürfen mit einer grossen Kulanz ihrerseits rechnen. Auch die Stadt Zofingen bietet uns Hand», freut sich Philipp Moor über das Entgegenkommen. Er sieht in der Verschiebung auch eine Chance. «Wir können unsere Planung nochmals ein Jahr lang verfeinern», so Moor. In dieser Zusatzrunde, wie er es nennt, muss der STV Vordemwald nicht bei null beginnen. «Wir können das Grundgerüst übernehmen und den Anlass mehr oder weniger kopieren», sagt Moor.

Einzig das Anmeldeprozedere müsse man nochmals durchlaufen, was Auswirkungen auf die Wettkampfanlagen, den Zeitplan oder die Infrastruktur haben könnte. «Die angemeldeten Vereine erhalten aber eine Startplatzgarantie», verspricht Philipp Moor. Er hofft, auch 2021 erfreuliche Zahlen präsentieren zu können. Für 2020 resultierten aus dem Anmeldeprozess 5900 Festkarten bei den Aktiven und 2800 bei den Jugendlichen.

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