Wenn die Vorfreude auf den Applaus noch etwas grösser ist

Drei Stunden, bevor mit Pablo Brägger, Oliver Hegi und Christian Baumann die Elite der Schweizer Kunstturnszene beim Eidgenössischen Turnfest (ETF) den Mehrkampf im Programm sechs bestreitet, gehört das Feld in der Aarauer Kunsteisbahn (KEBA) der zweiten Subdivision. Weil die Tribünen bereits beim «Apéro» vor dem eigentlichen Leckerbissen gut gefüllt sind, kommen junge Athleten wie Florian Langenegger ebenfalls in den Genuss einer tollen Stimmung. «Man kennt viele Leute hier, die feuern einen an», freut sich der 16-jährige Athlet des STV Schlossrued.

Das ungewohnte Bild auf neuem Terrain – es ist Langeneggers erster ETF-Start – bringt ihn nicht aus der Fassung. Der Uerkner zeigt einen soliden Wettkampf, was mit Rang 21 und einer Auszeichnung belohnt wird. Einziger Makel: Beim Pauschenpferd erhielt er von den Kampfrichtern den Abgang nicht zugesprochen. «An meinen Landungen muss ich noch üben. Ich bin trotzdem recht zufrieden. Mein Ziel war, ohne Sturz durchzukommen. Das habe ich geschafft», freute sich Florian Langenegger über seine 76,715 Punkte. Somit war er hinter dem späteren Sieger Hegi, Baumann (3.) und Noe Seifert (5.) vom Satus Oftringen-Rothrist-Oberentfelden (ORO) der viertbeste Aargauer auf Stufe P6.

Unangenehmer Fehler
Einen durchzogenen Auftritt legte Luca Murabito hin. Der 16-jährige Satus-ORO-Athlet aus Oftringen verpatzte mit je einem Fehler am Boden und am Pauschenpferd den Start in den Wettkampf, was ihn aus dem mentalen Gleichgewicht brachte. «Der Fehler am Boden war unangenehm. Es war das erste Gerät, das eigentlich zu meinen Stärken zählt, und das ‹zuhause› in Aarau. Ich musste mich danach sammeln», sagte Murabito. Das gelang, mit sauberen Übungen an den vier folgenden Geräten beendete er die Mehrkampf-Konkurrenz mit 74,348 Punkten auf dem 30. Platz. «Am Barren und am Reck konnte ich die Vorführung gut durchziehen und so die Vorgabe meines Trainers erfüllen», war der Westaargauer halbwegs zufrieden.

Wie Florian Langenegger zeigte sich auch Luca Murabito angetan von der Atmosphäre in der KEBA. «Das Publikum war mega toll. Bei dieser Stimmung freut man sich umso mehr auf den Applaus, weil das bedeutet, dass die Übung gut gemacht wurde», sagte Murabito.