Wieder ein neuer Modus: Jetzt wird es kompliziert bei den Hornussern

Der Meisterschaftsstart im Hornussen verzögert sich weiter. Ursprünglich hätten die Nousse an diesem Wochenende erstmals fliegen sollen, nun erfolgt der Auftakt erst am 15. Mai. Der Eidgenössische Hornusserverband (EHV) begründet diesen Schritt mit der Abmeldung von «sehr vielen» Mannschaften, weshalb die angedachte Ligameisterschaft ohne Auf- und Abstieg und ohne Vergabe des Meister-Titels in eine Stärkeklasse-Meisterschaft abgeändert wird. Nach der Vorrunde bestreiten jeweils die besten vier Teams am 28. und 29. August die Halbfinals, die beiden Sieger qualifizieren sich für den Final vom 4. September.

Cup- und Wettspiele und den Nachwuchs fördern
Zu den Gesellschaften, die ihre Teilnahme zurückgezogen haben, gehört die HG Mättenwil-Brittnau (NLB und 3. Liga). «Der Aufwand, um die Auflagen des Schutzkonzeptes umzusetzen, ist zu gross. Auf dem Papier mag das klappen, nicht aber in der Praxis», sagt Präsident Roger Gerhard. Seine Vereinskameraden erklärten sich jedoch bereit, diese Strapazen auf sich zu nehmen, wenn die Aussicht auf eine Rückkehr zum bewährten Spielsystem «18-gegen-18» bestehen würde. Der EHV will aber am speziellen Corona-Modus, bei dem die Teams in drei Sechser-Gruppen aufgeteilt werden, selbst dann festhalten, wenn der Bundesrat im Laufe des Sommers weitere Lockerungen beschliesst.

So bleibt Mättenwil-Brittnau nur die Hoffnung, dass die kleinen Feste im Herbst stattfinden. Die Zeit bis dahin wollen sie – sofern es die Situation zulässt – mit Wettspielen sowie mit Anlässen wie etwa dem Pneu-Bösiger-Cup überbrücken. «Und wir wollen unsere Nachwuchsspieler an die beiden Aktivmannschaften heranführen und weiter fördern», sagt Gerhard.

Dasselbe Alternativprogramm wartet auf die HG Balzenwil, die ihre Mannschaften (NLB und 2. Liga) ebenfalls nicht gemeldet hat. «Statt einer regulären Meisterschaft, die möglicherweise im Juni starten könnte, beginnt drei Wochen zuvor eine Meisterschaft ohne jeglichen Wert», zeigt sich Spielleiter Adrian Uhlmann enttäuscht. Ihn ärgert die widersprüchliche Haltung des EHV: «Der Verband sagt, dass wir alle spielen wollen. Gleichzeitig bietet er keine reguläre Meisterschaft an, obwohl sich viele Mannschaften eine solche bei weiteren Lockerungen wünschen», sagt er.

Neue Gruppen sorgen für zusätzlichen Aufwand
Noch offen ist, ob sich Hintermoos-Reiden mit seinen beiden Mannschaften (NLB und 5. Liga) am neuen Meisterschafts-Format beteiligen wird. Als NLB-Aufsteiger hätten die Luzerner gerne die Ligameisterschaft nutzen wollen, um sich ein Bild vom Niveau und den neuen Konkurrenten zu machen. «Jetzt werden aber die Gruppen neu zusammengesetzt, was dazu führt, dass wir nochmals alle Termine intern und mit den Gegnern absprechen müssen», sagt Präsident Jan Burkhalter, «das macht alles etwas komplizierter.»

Definitiv bei der Stärkeklasse-Meisterschaft starten wird die HG Rothrist-Olten (3. Liga). «Uns geht es nur um das Spiel an sich. Dass eine Saison stattfindet, ist immer noch besser wie wenn sie erneut abgesagt werden muss», sagt Spielleiter Roger Fiechter. Ausnahmsweise verfolgen sie deshalb keine hohen Ambitionen. «Im Normalfall streben wir den Aufstieg an, jetzt wollen wir so viele Spiele wie möglich gewinnen und Spass haben», sagt Fiechter.